Druckartikel: Werte spielen eine große Rolle

Werte spielen eine große Rolle


Autor: Günther Geiling

Eltmann, Sonntag, 03. November 2019

Der Arbeitskreis "SchuleWirtschaft Landkreis Haßberge" tagte in Eltmann und besprach Zukunftsfragen.
Lehrerin Susanne Müller, Schulentwicklungsmoderatorin und Werte-Multiplikatorin, präsentierte das Werte-Curriculum der Realschule.  Foto: gg


Als einzige Schule in Bayern präsentierte die Wallburg-Realschule Eltmann bei der Tagung der bayerischen Arbeitskreise "SchuleWirtschaft" vor 350 Mitgliedern eine Werte-Insel, bei der es um die Erstellung und Etablierung des Werte-Curriculums an der Schule ging. Und nun tagte der Arbeitskreis "SchuleWirtschaft Landkreis Haßberge" an der Realschule in Eltmann, um sich darüber zu informieren und weitere Schwerpunkte der Realschule kennenzulernen.

Der Arbeitskreis "Schule-Wirtschaft Landkreis Haßberge" setzt sich zusammen aus Vertretern aller Schularten, der Wirtschaft sowie der Arbeitsagentur. Die beiden Vorsitzenden sind Schulrätin Susanne Vodde (Bereich Schule) und Katharina Hoff (Bereich Wirtschaft von den Fränkischen Rohrwerken in Königsberg). Mitglieder des Arbeitskreises sind auch Realschuldirektorin Manuela Küfner und Lehrerin Susanne Müller von der Eltmanner Schule.

Gute Voraussetzungen

Manuela Küfner nutzte die Gelegenheit, ihre Schule vorzustellen und hervorzuheben, was die Wallburg-Realschule im Besonderen ausmacht. Sie betonte die hervorragende räumliche und mediale Ausstattung, was sich an der steigenden Schülerzahl und dem sehr guten Lern- und Lehrklima bemerkbar mache. Dann ging sie auf die Arbeitskreise und Wahlfächer der Schule ein wie den sozialen Arbeitskreis, der sich im Seniorenheim, im Kindergarten oder bei der "Eltmanner Tafel" engagiert.

Sie berichtete von der systematischen Berufsvorbereitung, der Demokratieerziehung, dem Krisen- und dem Courage-Team sowie von einem sehr systematisch arbeitendem Schulentwicklungsteam.

Lehrerin Susanne Müller erklärte den Teilnehmern des Arbeitskreises, wie es dazu kam, dass die Wallburg-Realschule die erste "Fairtrade-School" wurde, wie sich der Fairtrade-Gedanke im ganzen Schulleben manifestiert habe und überall zu finden sei, auch im Werte-Curriculum der Schule.

Die Schülerin Nora Diem, letztjährige Vorstandsvorsitzende in der Schülerfirma "Eltmanner Bücherrettungsgesellschaft", machte den Arbeitskreis mit dem Junior-Projekt der bayerischen Wirtschaft bekannt, unter dessen Schirmherrschaft schon sechs verschiedene Schülerfirmen gegründet und mit dem Siegel "Junior-Premium-Schule" geehrt wurden.

Der Schule-Wirtschaft-Experte Sebastian Hofmann gab einen Überblick über das Pilot-Projekt "Lehrerpraktikum". Es geht dabei darum, dass Lehrkräfte verschiedener Schularten ein eintägiges Praktikum in einem Betrieb absolvieren, um Einblick in die Arbeits- und Berufswelt zu erhalten sowie die Arbeits- und Geschäftsprozesse in Unternehmen kennenzulernen. Die Lehrkräfte sollen auf diese Weise aus erster Hand erfahren, welche Erwartungen an die zukünftigen Nachwuchskräfte gestellt werden.

Bildungsfragen

Anschließend ging es um die zukünftigen Projekte der "Bildungsregion Haßberge". Bildungskoordinatorin Anja Güll berichtete vom erfolgreichen Verlauf der Aktion "Jobentdecker", die in den Sommerferien unterschiedliche Berufsbilder bei Arbeitgebern aus dem Landkreis kennenlernten und so in diverse Berufe hineinschnuppern konnten. Weitere geplante Projekte seien "Speeddating" von Schülern und Ausbildern sowie Bustouren zu Betrieben des Landkreises unter verschiedenen Mottos wie Mint- oder auch Gastro-Berufe.

Vortrag in Haßfurt

"ElternMitWirkung im Prozess der Berufsorientierung" heißt eine Veranstaltung für Eltern am Donnerstag, 21. November, am Schulzentrum in Haßfurt. Professor Werner Sacher, wissenschaftlicher Berater des bayeri-schen Elternverbandes, spricht zum Thema "Der Einfluss der Eltern auf die Berufsvorbereitung ihrer Kinder". Die Eltern bekommen dabei Informationen zu den Kernthemen der beruflichen Bildung sowie Unterstützung, um Stärken und Talente ihrer Kinder zu erkennen.

Vorsitzende Susanne Vodde gab einen Rückblick auf die Tagung aller bayerischen Arbeitskreise. Kernbotschaft sei gewesen, "dass die Herausforderungen unserer heutigen Welt immer größer werden. Sie ist durch Komplexität, Vielfalt, Unverbindlichkeit, Schnelligkeit sowie Kurzlebigkeit und rasante technische Entwicklung geprägt." Die Frage sei, was es brauche, um diese Herausforderungen in den unterschiedlichen Generationen anzunehmen und zu meistern. Also: "Was können wir heute tun, um nachhaltig das Morgen zu gestalten?" Im Fokus standen laut Vodde die "Schnittstelle Schule und Beruf" sowie die Frage: "Muss die Arbeitswelt, aber auch die Schulwelt umdenken, um den Anforderungen gerecht zu werden?"

Es sei aber auch um "Werte-Räume" gegangen zu Themen wie Demokratiestärkung, Werte, Arbeitswelt mal anders und Nachhaltigkeit. Dazu hatte die Eltmanner Realschule ein Werte-Curriculum aufgestellt, das auf großes Interesse stieß. gg