Druckartikel: Wer gerät ins Schwitzen?

Wer gerät ins Schwitzen?


Autor: Andreas Lösch

LKR Haßberge, Freitag, 31. August 2018

Das Konzept "Heißer Stuhl" hat den Vorteil, dass es sich nicht um eine Podiumsdiskussion im klassischen Sinne handelt. Bei solchen nämlich sitzen die Politiker gemeinsam auf einer Bühne und versuchen,...


Das Konzept "Heißer Stuhl" hat den Vorteil, dass es sich nicht um eine Podiumsdiskussion im klassischen Sinne handelt. Bei solchen nämlich sitzen die Politiker gemeinsam auf einer Bühne und versuchen, sich gegenseitig bloßzustellen, sie ziehen übereinander her und die Moderatoren haben alle Mühe, die Gespräche zu lenken und zu leiten. Beim "Heißen Stuhl" sind die Kandidaten auf sich alleine gestellt, sie müssen sich 30 Minuten lang direkt mit den Wählern auseinandersetzen, ihnen zuhören und ihre Fragen beantworten - sofern sie eine Antwort wissen. Die Moderatoren werden immer wieder den Finger in die Wunde legen und hinterfragen, was die Kandidaten da sagen: Kennen die ihr Parteiprogramm oder reden sie sich nur geschickt heraus, machen vage Versprechungen? Denn es ist ja so: Vor der Wahl wird viel gesagt, doch halten sich die Politiker auch noch an ihr Wort, wenn sie an der Macht sind? Klar, Politik in einer Demokratie hat immer etwas mit Kompromissen zu tun, man muss den Diskurs suchen und sich einigen. Aber den Wähler mit Phrasen abspeisen und nicht ernst nehmen: Das geht nicht!