Druckartikel: Wer Braugerste kennt, kennt auch Breun

Wer Braugerste kennt, kennt auch Breun


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Sonntag, 21. Januar 2018

In Fachkreisen ist das Unternehmen Breun bekannt. Denn dessen Braugerste eroberte die ganze Welt. Dennoch blieb der Chef Josef Breun bodenständig und blieb in Herzogenaurach. Nun wurde der Unternehmer "nachträglich" ausgezeichnet.
Bürgermeister German Hacker würdigt den Unternehmer mit der Ehrennadel.  Foto: Richard Sänger


Für Bürgermeister German Hacker (SPD) ist Josef Breun ein Pionier auf seinem Gebiet und schrieb damit eine Erfolgsgeschichte. Nachdem Breun am 14. Dezember am städtischen Ehrungsabend nicht teilnehmen konnte, wurde er jetzt im Rathaus vom Bürgermeister für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Wirtschaft mit der Ehrennadel der Stadt Herzogenaurach ausgezeichnet.


Start war 1906

Bürgermeister Hacker erläuterte in seiner Laudatio, dass die Erfolgsgeschichte der Saatzucht Josef Breun GmbH & Co. KG bereits im Jahr 1906 startete. Josef Breun führte von 1964 bis 2007 den von seinem Großvater gegründeten Betrieb überaus erfolgreich fort.
Maßgeblich sorgte er dafür das Unternehmen weiter auszubauen, so mit neuen und bedeutsamen Zuchterfolgen vor allem im Bereich der Braugerste, als auch in der Standorterweiterung nach der Deutschen Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern. International entwickelte sich der Betrieb unter der Führung von Josef Breun weiter und darf heute zu Recht als hochinnovatives, global agierendes mittelständisches Unternehmen mit festen lokalen Wurzeln bezeichnet werden.
Josef Breun wurde am 9. Januar 1939 in Kosbach geboren. Hier hatte die Familie zu dieser Zeit eine Zuchtstation als Pachtbetrieb geführt. Sein Vater stammte vom Galgenhof, seine Mutter war eine Herzogenauracherin. "Man kann die unternehmerische Leistung von Josef Breun unmöglich würdigen, ohne zuvor den Blick auf die 111-jährige Erfolgsgeschichte des Unternehmens Saatzucht Breun lenken", erklärte der Bürgermeister.
Der Großvater Johann Baptist Breun gründete, ermutigt durch die siegreiche Teilnahme an einer Braugerstenschau im Jahre 1906 die Saatzuchtwirtschaft Breun. In Kosbach und über Neuses entstand 1953 der heutige Betrieb in Steinbach bei Herzogenaurach. Josef Breuns Vater führte den Betrieb bis 1977. Die Unternehmensziele waren zu dieser Zeit, den Ertrag, die Brauqualität und Krankheitsresistenz sowie die Winterfestigkeit weiterzuentwickeln. Dies gelang ihm in mehrfacher Hinsicht. Einmal mit überaus bedeutsamen Zuchterfolgen, vor allem bei der Braugerste, aber auch bei der Standorterweiterung nach der deutschen Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern.
Auch die Globalisierung war in Steinbach längst kein Fremdwort mehr. Unter der Führung von Josef Breun wurde das Unternehmen ein hoch innovatives und eben global agierendes mittelständisches Unternehmen, ohne seine festen Wurzeln in Herzogenaurach, in Steinbach aufzugeben oder zu verleugnen.


Heimatverbunden geblieben

Er sicherte damit die Erfolgsgeschichte der Firma, die heute unter Leitung seines Sohnes Martin in der Blüte ihres Erfolgs. Dabei ist Josef Breun immer bodenständig und heimatverbunden geblieben, mit großem Weitblick für sein Fachgebiet. Neben seinen Verpflichtungen für den eigenen Betrieb übernahm Josef Breun zahlreiche Ämter in Vereinigungen und Ausschüssen der Saatzucht und der Getreideerzeugung. Dafür und für seine besonderen Verdienste um die bayerische Landwirtschaft wurde er 1999 mit der Staatsmedaille in Silber öffentlich vom bayerischen Landwirtschaftsminister gewürdigt.
Neben seiner frühen Arbeit als Unternehmer war Josef Breun auch noch sechs Jahre lang Mitglied des Stadtrats von Herzogenaurach, von 1972 bis 1978 und dabei Mitglied des Werkausschusses und des Rechnungsprüfungsausschusses.
"Über 40 Jahre haben Sie, lieber Herr Breun, ihren Saatzuchtbetrieb als Familienunternehmen überaus erfolgreich fortgeführt und zu dem erwähnten hoch innovativen und global agierenden mittelständischen Unternehmen gemacht und damit auch den Wirtschaftsstandort Herzogenaurach gestärkt", erklärte der Bürgermeister.