Druckartikel: Wenn Trump die Zähne fletscht

Wenn Trump die Zähne fletscht


Autor: Gerda Völk

Bad Staffelstein, Freitag, 29. März 2019

Elf Künstler zeigen noch bis Sonntag, 28. April, im Stadtmuseum Sachen zum Lachen.
Die Frühjahrsausstellung der Kis möchte zum Lachen anregen.  Foto: Gerda Völk


Das besondere an den drei Hunden sind ihre Gesichter. Der Betrachter erkennt in ihnen prominente Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Da wäre Donald Trump als zähnefletschender Beißer, Putin mit übergroßen Lauschern und Kim Jong-un als Pekinese. Das Bild besticht durch seinen hintergründigen Humor und möchte den Betrachter dazu auffordern: "Lach mal wieder!"

In ihrer Frühjahrsausstellung präsentiert die Kultur-Initiative Bad Staffelstein (KisS) diesmal Kunst von ihrer heiteren Seite. Elf Künstler zeigen noch bis Sonntag, 28. April, im Stadtmuseum ihre Werke. "Diese Ausstellung ist etwas Besonderes, weil Lachen und Kunst eher wenig miteinander zu tun haben", erklärte Herrmann Hacker, Vorsitzender der Kis.

Doch wie den Humor fassbar zu machen?, fragte Anton Köcheler bei der Vernissage. Und wie äußert sich Humor? Seine Rede hat er diesmal auf eine Rolle Klopapier geschrieben, diese umfasst 250 Seiten einschließlich der ebenfalls beschriebenen Papprolle. Doch angesichts des knappen Zeitkorsetts, Hacker hatte ihm eine halbe Stunde gegeben, begnügt er sich mit einer Kurzform seiner Rede. Die Kunst sei eher auf ernste Themen gerichtet, erklärte Köcheler. Das Böse, die Katastrophe sei auch wesentlich leichter umzusetzen als der Humor. Dennoch will die Ausstellung den Weltschmerz auch etwas Humorvolles entgegensetzen.

Jeder Künstler stellt seine Sicht der Dinge vor, oft auch mit einem gewissen Augenzwinkern. Vielfältig sind auch die verwendeten Techniken. Diese reichen von Aquarellstiften über Kollagen, Öl auf Leinwand, Fotografie bis hin zur noch relativ neuen Kunstrichtung "Land Art".

"Gehirn zum Einschalten" nennt Anton Köcheler seine Objektmontage, die durchaus wörtlich zu verstehen ist. "Man bringt Dinge zusammen, die eigentlich nicht zusammenpassen", erklärte er. In diesem Fall ist es das Modell eines menschlichen Gehirns, mit einem ganz profanen Schaltmechanismus.

Manche Kunstwerke erschließen sich dem Betrachter auf Anhieb, andere dagegen erst auf dem zweiten Blick. Manchmal war tatsächlich ein Lachen oder zumindest ein Heiterkeitsausbruch zu hören. Hermann Hackers eingangs erwähntes Bild von den drei Hunden jedenfalls regt zum Schmunzeln an. "Das war gar nicht so einfach, da waren viele Skizzen notwendig", erzählt der Künstler.

Zur Vernissage gibt es Knabberstangen und Schokoladenpudding. Dieser steht appetitlich in einer Schüssel angerichtet mit kleinen Schälchen und Löffeln nahe den Getränken. Man bräuchte also nur zugreifen, was einige Besucher auch taten. Nur war der Schokoladenpudding ein Kunstobjekt des Unterneuseser Künstlers und Bildhauers Clemens Muth. Erik Konietzko bereicherte die Vernissage mit einigen Liedern am Klavier und Markus Häggberg mit einigen seiner Kurzgeschichten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. April geöffnet.