Wenn Rotkäppchen flirtet
Autor: Christian Licha
Horhausen, Montag, 25. Februar 2019
Die Horhäuser begeisterten mit Märchenhaftem bei ihrer Faschingsveranstaltung in der alten Schule.
Ein kleines Dorf feiert ganz groß! Vor den Faschinghochburgen im Landkreis brauchen sich die Horhäuser nicht zu verstecken. Bereits seit über 20 Jahren feiert das 293-Einwohner-Dorf seine Büttensitzung - und das gleich mit drei Aufführungen jedes Jahr, denn die Zuschauerzahl, die in die alte Schule passt, ist mit 75 närrischen Besuchern überschaubar.
Nichtsdestotrotz herrschte am Samstag eine Riesenstimmung in dem ausverkauften Saal, der auch mit Gästen aus Berlin, Hannover und von der Partnerfeuerwehr aus Taufkirchen in Oberbayern gefüllt war. Das kurzweilige Fünf-Stunden- Programm stellte der Moderator Hermann Schottroff vor.
Rotkäppchen - ein altes Märchen neu erzählt, das war sicherlich der Höhepunkt der Veranstaltung. Mit lustigen Texten auf bekannte Melodien gesungen überreichte die Mutter dem Rotkäppchen Sprengstoff in der Weinflasche, denn die Großmutter plante einen Banküberfall.
Die Oma vereitelte den Angriff des Wolfes mit ihrem Krückstock und schimpfte, vom Lied der Ärzte abgeleitet: "Wölfe sind Schweine." Der Jäger baggerte Rotkäppchen an und schoss daneben, als er auf den Wolf zielte. Dieser lief schließlich vor einen Traktor und fand so seinen Tod.
Einen wahren Beifallssturm ernteten für diesen fantastischen und originellen Sketch die Darsteller Petra Häselbarth, Monika Gerber, Hannelore Jainta, Katrin Wahl sowie Stefan Matzke und Andreas Matzke.
Die "Trauerschnallen"
Die Horhäuser "Trauerschnallen" beteten humorvoll für ihre verstorbenen Männer, aber "wer sie kannte, weiß, das ist kein Grund zum Traurigsein." Der Pfarrer stellte bei der Beerdigung fest, dass der Verstorbene zu Lebzeiten nie in der Kirche war. Darauf ertönte es aus dem Sarg: "Wenn mich heut net vier Leut reingetragen hätten, wär ich auch net gekommen."
Als eingebildete Kranke kam Gisela Meißer in die Bütt und klagte: "Vom Scheitel bis zur großen Zeh, es tut jeden Tag woanders weh."