Druckartikel: Wenn normgerecht zu teuer ist

Wenn normgerecht zu teuer ist


Autor: Rainer Lutz

Rödental, Dienstag, 30. Januar 2018

In Rödental gibt es einige sehr enge Straßen. Feuerwehr und Müllabfuhr müssen aber trotzdem durchfahren können. Im Mühlweg wird es daher bald ein Halteverbot geben.
Die Mitglieder des Bausenates diskutieren, wie gesichert werden kann, dass Feuerwehr und Müllautos in den Mühlweg kommen. Foto: Rainer Lutz


Mit dem Parken ist im Mühlweg demnächst Schluss. Zumindest für einen großen Teil der Straße im Stadtteil Einberg wird es ein Halteverbot geben. Der Grund: Es wird zu eng - vor allem für Müllfahrzeuge und die Großfahrzeuge der Feuerwehr, wenn es dort zu einem Brand kommen sollte.
"Die Fahrer der Müllfahrzeuge haben klar gesagt, dass sie den Mühlweg nicht mehr anfahren, wenn dort parkende Fahrzeuge stehen", erklärte Bürgermeister Marco Steiner (FW) beim Ortstermin mit dem Bausenat. Es wurden verschiedene Lösungen diskutiert. Nun soll am Anfang des Mühlwegs ein Halteverbotsschild aufgestellt werden. Zur Probe steht zurzeit schon eines dort. An den breiten Stellen der Straße werden Parkplätze markiert. Nur dort darf dann noch geparkt werden. Als Ersatz für die verlorenen Parkmöglichkeiten, prüft die Stadt, ob ein früherer Grünbereich nahe der Einmündung zum Mühlweg nicht befestigt und so vier bis fünf Stellplätze geschaffen werden könnten.
Eng geht es auch an der Ausfahrt der Vogelleite in die Kronacher Straße zu. Daher bleibt es dort bei einer Einbahnregelung, die dann weiter über den schmalen Höhnweg zum Mühlweg führt. "Wer abbiegt, kommt dabei auf die Gegenfahrbahn, daher hat auch das staatliche Bauamt nahegelegt, es bei der Regelung zu belassen", erklärte Steiner.


Radweg kommt teuer

Die Planungen für einen Radweg von der Kläranlage bis Waldsachsen sind fertig. Fast 600 000 Euro würde diese Verbindung kosten, die vom Ingenieurbüro Göhring vorgestellt wurde. Der Geh- und Radweg hätte eine Länge von etwa 800 Metern. Die Chance auf Fördermittel ist gering. Wenn überhaupt, dann gibt es Zuschüsse aber nur, bei einem normgerechten Ausbau. Das heißt, es ist beispielsweise eine Mindestbreite von 2,25 Metern nötig, entsprechender Unterbau, Entwässerung, und eine maximale Steigung von sechs Prozent. Um diese Steigung gewährleisten zu können, sind erhebliche Erdbewegungen notwendig. Einsparpotenziale sehen die Planer kaum.
Die von Ulrich Leicht (Grüne) angeregte Variante, den Weg in Richtung Waldsachsen auf der rechten Seite der Fahrbahn anzulegen, wurde verworfen, weil sie zwar im unteren Teil günstiger wäre, dann aber kurz vor dem Ort am Steilhang angelegt oder über die Straße geführt werden müsste. Das wäre aber nach einhelliger Meinung zu gefährlich. Die günstigste Variante wäre die, die Werner Wanka (FW) ins Spiel brachte. Sie würde im Tal vom Sportplatz aus zum ehemaligen Munitionslager führen.
Da allerdings wurden Zweifel laut, ob diese Strecke von den Radlern und Fußgängern angenommen würde, weil sie etwas weiter von der Straße entfernt ist. Nun sollen zuerst Fördermöglichkeiten geprüft werden. Außerdem sollen die Planer die Kosten berechnen, wenn zunächst nur der Gehweg am Ortsausgang von Waldsachsen in Richtung Kläranlage gebaut würde, da er besonders für Kinder mehr Sicherheit bringen würde. Zumindest den könnte sich die Stadt auch leisten.