Druckartikel: Wenn dem Wächter die Worte fehlen

Wenn dem Wächter die Worte fehlen


Autor: Volker Gundel

Bad Rodach, Freitag, 01. Juni 2018

Zu seinem 72. Geburtstag bekam der Bad Rodacher Nachtwächter ein besonderes Geschenk.
Stilechte Glückwünsche überbrachten Hermann Schloßnagel, Karl Fadler und Armin Domenika dem Geburtstagskind Karl-Heinz Engelhardt (von links).  Foto: Volker Gundel


Für eine echte Überraschung sorgten Gisela Kienel und die Verantwortlichen des Netzwerks "Bad Rodach begeistert" zum Nachtwächterauftritt am Fronleichnamstag. Kurz bevor der Bad Rodacher Vertreter, Karl-Heinz Engelhardt, mit seinen "Verschla" beginnen wollte, stockte plötzlich seine Stimme. Denn er bemerkte etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Auf der "Bühne" am Pulverturm standen unvermittelt seine unterfränkischen Kollegen Hermann Schloßnagel (Nachtwächter in Prichsenstadt) und Armin Dominka (Türmer in Ebern) sowie Karl Fadler, ebenfalls in Tracht.


Das war gelungen

Und alle Beteiligten konnten sich über diese gelungene Geburtstagsüberraschung für Karl-Heinz Engelhardt freuen. Denn der Bad Rodacher Nachtwächter, der an diesem Tag seinen 72. Geburtstag feierte, hatte keine Ahnung von diesem "Geschenk" gehabt.
Es gab reichlich Geburtstagsgrüße in Versform, zwischendurch Ständchen der "Straufhainer Musikanten" und letztlich einen entspannten Ausklang in der Bad Rodacher Destille.


Information und Unterhaltung

Die Nachtwächter- und Türmerzunft kann nicht nur in Bad Rodach auf eine lange Tradition zurückblicken. Heute ist dieser Personenkreis für die Information und Unterhaltung der Gäste seiner Heimatstädte zuständig. Am 29. Juli 1982 drehte der erste Bad Rodacher Nachtwächter, Wolfgang Grosch seine erste Runde durch Bad Rodach. Das Ganze wurde zu einer großen Attraktion für die Besucher der Stadt. Damals trug er jeden Mittwoch ab 21.30 Uhr seine Verse vor. Mittlerweile finden die Nachtwächter-Führungen immer donnerstags in der Thermalbadstadt statt.