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Wenn Backen verbindet


Autor: Redaktion

Haßfurt, Mittwoch, 28. November 2018

Mit Schneebesen und Pergamentpapier lernten Schüler der Heinrich-Thein-Schule den richtigen Umgang mit der älteren Generation.
Maria Zillig (links) und Michelle Koch füllen den Muffin-Teig in die Förmchen.  Foto: Johanna Ott/Mehrgenerationenhaus


"Beim gemeinsamen Backen merkt man die Demenz gar nicht", sagt Marie Martyns, Schülerin der Heinrich-Thein-Schule Haßfurt, nachdem sie gemeinsam Muffin-Teig mit einem an Demenz erkrankten Senior im Mehrgenerationenhaus Haßfurt zubereitet hat.

Dass Schüler mit Senioren des Landkreises zusammenkommen und gemeinsam kreativ werden, dafür ist ein bundesweites Netzwerk unter dem Motto "Lernen durch Engagement" (LdE) verantwortlich. Das Mehrgenerationenhaus in Haßfurt, unter der Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes, ist LdE-Kompetenzzentrum und arbeitet mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen, unter anderem auch mit der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt. Ziel dieses Projektes ist es, Schülern und deren Lehrern Möglichkeiten zu schaffen, gemeinsam Eigenschaften wie Demokratie- und Sozialkompetenzen zu trainieren. Innerhalb dieses Projektes erhält das Mehrgenerationenhaus eine Förderung vom bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, wie es weiter mitteilte.

Umgang mit Generationen lernen

In zwei intergenerativen Angeboten hatten die Schüler der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung im November die Möglichkeit, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen und wortwörtlich durch ihr Engagement den Umgang mit allen Generationen zu lernen.

Das gemeinsame Back- und Bastelprojekt mit Senioren stand unter dem Motto: "Wir nehmen den November mit allen Sinnen wahr". So stellten einige der Schülerinnen mit den Senioren mit Nelken gespickte Orangen und leuchtende Windlichter aus Marmeladengläsern her. Nebenan in der Küche wurde währenddessen fleißig gerührt, gebacken und mit Puderzucker bestäubt. So konnte im Anschluss am schön geschmückten Tisch, bei winterlichen Muffins, Waffeln und dem einen oder anderen Gedicht der intergenerative Austausch stattfinden.

Schülerin Ann-Sophie Gehring aus Kirchlauter hat es "viel Spaß" gemacht; sie freute sich darüber, "dass jüngere und ältere Menschen zusammenkommen" und einen schönen gemeinsamen Nachmittag erleben. Sie kennt die Krankheit der Demenz aus dem Bekanntenkreis und hatte deshalb auch schon von vorneherein "keine Berührungsängste".

Anders war es bei Marie Martyn aus Haßfurt. Für sie war es eine neue Erfahrung, Menschen mit Demenz kennenzulernen. Da das Thema auch im Unterricht schon behandelt wurde, freute sie sich nun, die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Ein weiteres Angebot im Bereich des LdE-Projektes war das Gute-Laune-Frühstück. Dabei wurde das wöchentlich im Mehrgenerationenhaus stattfindende Frühstücksbuffet innerhalb des genannten Projektes "Lernen durch Engagement" durch Schüler der Berufsfachschule unterstützt.

So wurden durch die Schülerinnen unter der Leitung der Lehrkraft Irene Büttner Waffeln, Bacon-Ei-Muffins, Brotaufstriche und Konfitüre aus eigener Herstellung und vieles mehr aufs umfangreiche Buffet gebracht. Nicht nur durch die Vorbereitung des Buffets, sondern auch durch die Durchführung und den damit verbundenen Kontakt mit den Gästen aller Generationen von hier und anderswo konnten die Schülerinnen die verschiedenen Kompetenzen erweitern und vertiefen. Auch bei diesem Angebot konnte man durchweg erkennen und auch sagen hören, dass es den Schülerinnen Spaß gemacht hat. Nicht zuletzt lobten auch die vielen Gäste des Gute-Laune-Frühstücks die Mädchen für den gelungenen Vormittag. red