Weniger Fichten, mehr Buchen im Pressiger Forst
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Pressig, Donnerstag, 09. November 2017
Karl-Heinz Hofmann Der Marktgemeinde Pressig wurde jetzt das Forstbetriebsgutachten für den Zeitraum bis ins Jahr 2036 vorgestellt. Bei der Übergabe an Bürg...
Karl-Heinz Hofmann
Der Marktgemeinde Pressig wurde jetzt das Forstbetriebsgutachten für den Zeitraum bis ins Jahr 2036 vorgestellt. Bei der Übergabe an Bürgermeister Hans Pietz erörterten der Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach (Außenstelle Stadtsteinach), Dirk Lüder, zusammen mit Revierleiter Armin Hanke, dem die Umsetzung des Dienstleistungsvertrages obliegt, vor der Vertragsunterzeichnung einige Details.
Das Gutachten geht den Weg des Vorgängergutachtens (von 1997 bis 2016) weiter. Das bedeutet eine weitere Reduzierung der Fichtenanteile zugunsten von Buche, Tanne, Douglasie. Dies sei aus waldbaulicher Sicht auch dringend geboten, um einen stabilitätsverbesserten Mischwald besonders im Hinblick auf den Klimawandel langfristig zu etablieren.
Die Waldfläche sinkt
Der Körperschaftswald des Marktes Pressig erstreckt sich über eine Betriebsfläche von etwa 90 Hektar, davon 80 Hektar Wald. Dies entspricht einer Reduzierung gegenüber dem Jahr 1997 um rund 21 Hektar. Aktuell ist die Fichte führend mit einem Anteil von 80 Prozent, das sind sechs Prozent weniger als vor 20 Jahren - mit dem Ziel einer weiteren Reduktion um circa acht Prozent. Langfristiges Ziel sind etwa 77 Prozent Nadelholz (davon Fichte 72 Prozent, Tanne 4 Prozent, Douglasie, Lärche 1 Prozent) und circa 23 Prozent Laubholz (Buche 10 Prozent, Bergahorn/Esche 5 Prozent, Sonstige 8 Prozent). Viele Einzelparzellen waren durch den Orkan Kyrill im Jahr 2007 und durch Borkenkäfer in den Folgejahren und Schneebruch 2010/2011 stark in Mitleidenschaft gezogen worden.Der Hiebsatz hat sich zwar gegenüber der Flächenerhebung 1997 mit rund acht Prozent Festmeter/Hektar nahezu verdoppelt, ist aber immer noch deutlich unter dem Zuwachs von zehn bis zwölf Festmeter pro Hektar im Frankenwald. Grund für die Verdoppelung ist auch eine fundiertere Datengrundlage infolge der zurückliegenden Bundeswaldinventuren, was insbesondere den Zuwachs angeht. Der Hiebsatz ist dem Gutachten zufolge also als nachhaltig anzusehen.
Durch die höheren Einnahmen aus dem Holzerlös im Vergleich zur Erhebung von 1997 kann die Gemeinde so natürlich auch mehr Geld in den Wald investieren (Pflegen, Rückewege, Pflanzungen), meint Dirk Lüder. Und weiter stellt er heraus, dass die Gemeinde Pressig so einen stabileren und damit risikoärmeren Wald erhalte - und mit dem angestrebten Nadelholzanteil von immerhin noch 77 Prozent am Ende der 20 Jahre auch ein wirtschaftlich starkes Eigentum. Die Bodenverbesserung übernimmt das Laubholz (Laub ist sehr reich an Calcium/Magnesium) zur Ertragssteigerung, informierte Lüder.
Dienstvertrag unterzeichnet
Bürgermeister Hans Pietz und Kämmerer Heinrich Grebner nahmen dies mit Freude auf. Pietz unterstrich die gute Zusammenarbeit mit dem AELF, früher mit Forstdirektor Michael Schneider, heute mit Forstoberrat Lüder. Außerdem befinde sich der Markt Pressig hinsichtlich der Betreuung des Waldes vor Ort und der Beratung in sehr guten Händen bei Förster und Revierleiter Hanke.Bürgermeister und Kämmerer freuen sich auf die weitere Kooperation und unterzeichneten im Rathaus den neuen Dienstvertrag, wodurch eine geregelte Bewirtschaftung des Gemeindewaldes für die nächsten 20 Jahre sichergestellt werde.