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Weltklasse-Pianist haut auf dem Lichtenfelser Marktplatz in die Tasten


Autor: Markus Häggberg

Lichtenfels, Mittwoch, 23. Mai 2018

Lichtenfels — Ein schlechtes Omen dürfte das Fernbleiben des Musikstars Alexander Yakovlev bei der vorgestrigen Pressekonferenz wohl nur dann gewesen sein, wenn es am 2. August auf dem Marktplatz Hund...
Tragen ein Sommerereignis in Händen: Citymanager Steffen Hofmann, Pressesprecher Sebastian Müller, 2. Bürgermeisterin Sabine Rießner, Valentin Babic, Bürgermeister Andreas Hügerich, Stefan Mehl sowie Roberto Bauer und Winfried Weinbeer  Foto: Markus Häggberg


Lichtenfels — Ein schlechtes Omen dürfte das Fernbleiben des Musikstars Alexander Yakovlev bei der vorgestrigen Pressekonferenz wohl nur dann gewesen sein, wenn es am 2. August auf dem Marktplatz Hunde und Katzen regnen sollte. Doch der russische Weltklasse-Pianist, der binnen neun Jahren 55 Musikpreise einheimste, ist für die "Stiftung unser Lichtenfels" als belebende Konzertattraktion gesetzt.
Yakovlev, so war zu vernehmen, habe nach seinem Konzert in Zürich seinen Ausweis verloren oder vergessen und deshalb den Zug nach Lichtenfels verpasst. Darum wurde am Dienstag eher über ihn als mit ihm gesprochen. Doch der Freude über das kommende Ereignis tat dies keinen Abbruch. Stiftungsratsmitglied Roberto Bauer war es, der erstmalig Kontakt zur Agentur von Yakovlev hatte. Und da das im vergangenen Jahr durch die Stiftung erstmalig ermöglichte Klassik-Open-Air ein voller Erfolg war, brachte sich Bauer für die Zweitauflage 2018 ein, ging dem Kontakt nach und stieß auf Yakovlev.
Doch während es Hügerich überlassen blieb, die stimmungsvollen Worte und angenehmen Erinnerungen ("ein Highlight, was ich so noch nie erleben durfte") zum Open-Air-Ereignis des vergangenen Jahres zu finden, formulierte Bauer durchaus fordernder. "Lichtenfels hat sich entschlossen, gesamtheitlich was auf die Beine zu stellen [...], weil wir einen Plan haben." Dieser Plan umfasst ein Fortbestehen des Begonnenen und dies mittels der Stiftung sowie von Sponsoren.
Dass das Ereignis förderungswürdig ist, habe sich auch dadurch bewiesen, dass damals "Besucher über die Landkreisgrenzen hinaus nach Lichtenfels" gekommen seien. Auch diesmal soll das Konzert für die Besucher selbst kostenfrei stattfinden, auch weil Konzertsponsoren gewonnen werden konnten. Doch Spendenboxen sollen aufgestellt werden.


2700 Euro in der Spendenbox

2017 lautete der Erlös allein aus diesen zusammen 2700 Euro. Der Erlös des Getränkeverkaufs, bei dem sich Mitarbeiter der Stadt einbrachten, belief sich gar auf 4400 Euro. "Wenn 200 Leute kommen, können wir froh sein", sei 2017 die in Worte gefasste Empfindung im Vorfeld des Ereignisses gewesen. Von solcher Zaghaftigkeit war am Dienstag nichts zu hören. "Erlebnis Innenstadt" und "Lichtenfels ist wer" lauteten Sätze während der Pressekonferenz. Sätze, die anspruchsvoll klangen und doch frei von Übermut waren.