Welche Vorhaben muss die Gemeinde Viereth-Trunstadt verschieben?
Autor: Irene Römer
Viereth-Trunstadt, Montag, 18. Mai 2020
Die Gemeinde Viereth-Trunstadt konnte in den letzten Jahren einen soliden Haushalt vorweisen. Darlehen mussten letztmalig im Haushaltsjahr 2011 in Anspruch genommen werden. Durch sparsame und umsichti...
Die Gemeinde Viereth-Trunstadt konnte in den letzten Jahren einen soliden Haushalt vorweisen. Darlehen mussten letztmalig im Haushaltsjahr 2011 in Anspruch genommen werden. Durch sparsame und umsichtige Haushaltsführung waren hohe Tilgungsleistungen möglich, und so konnte die Verschuldung der Gemeinde kontinuierlich reduziert werden.
Diese positive Entwicklung setzt sich im aktuellen Jahr aufgrund der Corona-Krise voraussichtlich nicht fort, weil durch die momentane wirtschaftliche Lage die Steuereinnahmen wesentlich niedriger ausfallen werden. Ebenso sinken die Schlüsselzuweisungen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs, da diese auf der Steuerkraft des zweitvorgegangenen Jahres, also 2018, basieren, als die Gemeinde eine gute wirtschaftliche Lage verzeichnen konnte.
Weniger Finanzmittel
Die umfangreichen Ausführungen von Kämmerer Alexander Kosch in der Gemeinderatssitzung zum Haushaltsplan 2020 machen deutlich, dass folglich weniger Finanzmittel für Investitions- und Unterhaltsmaßnahmen in der Gemeinde zur Verfügung stehen. Tenor: Man könne nicht so weiter machen wie im letzten Jahr. Es müsse gut überlegt werden, was mit dem zur Verfügung stehenden Geld realisiert werden kann und welche Vorhaben dadurch hintanstehen müssen.
Die Aufgabe des Gemeinderates ist es nun, umsichtig und sorgsam die Haushaltswirtschaft so zu planen, dass eine stetige Erfüllung der Aufgaben gesichert ist und die Leistungsfähigkeit der Gemeinde erhalten bleibt.
Da in den letzten Jahren Rücklagen gebildet werden konnten, ist nach aktuellem Stand für 2020 keine Kreditaufnahme nötig, in 2021 wird dies allerdings unumgänglich sein. Bürgermeisterin Regina Wohlpart betont, dass aufgrund der Corona-Pandemie vorsichtig gerechnet wurde, weil sich die Planungen durch die angespannte Situation schwierig gestalten. Dennoch sei die Leistungsfähigkeit der Gemeinde gegeben, so dass anstehende Pflichtaufgaben erfüllt und bereits angefangene Projekte abgeschlossen werden könnten. Es solle auch dort weiter investiert werden, wo bereits Zuschüsse genehmigt sind.
Die Schwerpunkte
Schwerpunkte sind Feuerwehr (Anschaffung Versorgungs-Lkw, Anbau Feuerwehrhaus Viereth), Kindertagesstätten, Klosterwiese, Dorfplatzweiher, Kanalsanierung, Teilsanierung Kläranlage Trunstadt und Trinkwasserversorgung.
Gemeinderat Tim Baum bedankte sich bei Kämmerer Kosch für eine aufschlussreiche und zugleich erschreckende Erläuterung und mahnte zu sparsamer Planung und Vorsicht bei der Darlehensaufnahme, um eine hohe Verschuldung der Gemeinde zu vermeiden. Es müssen Prioritäten gesetzt werden, eventuell sei ein Umdenken nötig und Projekte in die Zukunft zu verlagern. Für Baumaßnahmen, für die es bereits eine Förderzusage gibt, soll geprüft werden, ob diese aufrechterhalten werden können, wenn der Baubeginn verschoben wird.