Weiter warten aufs Schwimmbad
Autor: Klaus Klaschka
Stadtsteinach, Freitag, 08. November 2019
Wolfgang Hoderlein bohrt schon lange an einem dicken Brett: Ein neues Lehrschwimmbecken für Stadtsteinach möchte er. Daraus wird auch nach der Schulsanierung nichts, ließ Bürgermeister Wolfrum in der Bürgerversammlung wissen.
Dass das ehemalige Lehrschwimmbecken unter der alten Turnhalle am Schulzentrum ausgegraben und zugeschüttet wird, ist nach wie vor - wenigstens für die älteren Stadtsteinacher - ein Verlust und Politikum. Sepp Madl glaubt nicht, dass es irgendwann einmal ersetzt wird, wie das Bürgermeister Roland Wolfrum in der Bürgerversammlung zumindest andeutungsweise in Aussicht stellte: "Freilich nicht in alleiniger Regie der Stadt. Die Kosten kann die Stadt nicht stemmen." Dennoch hält Stadtrat Wolfgang Hoderlein ein Lehrschwimmbecken nach wie vor für notwendig "als Standortfaktor für Stadtsteinach und auch für unsere Kinder". Doch das sei eigentlich eine Angelegenheit des Landkreises beziehungsweise des Schulamts. "Aber auch wenn ich im Kreistag dieses Thema schon seit Jahren anspreche: Ich komme damit bis jetzt keinen Millimeter weiter", so Hoderlein.
Bei seinem Überblick in der gut besuchten Bürgerversammlung hatte Bürgermeister Wolfrum beim Projekt Generalsanierung des Schulhauses mit Gesamtkosten von voraussichtlich zehn Millionen Euro klargemacht, dass im Zug der Neugestaltung des Schulhofs zwar ein Soccercourt wie in Kulmbach gegenüber dem Bahnhof gebaut werden, aber auch eine Grünfläche bleiben solle, die möglicherweise für ein Lehrschwimmbecken genutzt werden könnte.
Mehr Eisen im Feuer
Doch die Sanierung des Schulzentrums sei nicht das einzige Projekt, das die Stadt derzeit angeschoben habe, sagte Wolfrum. Bei Triebenreuth wird ein neuer Hochbehälter gebaut, über den die Ortschaften oberhalb des Steinbruchs mit Wasser versorgt werden. Der wird mit der Stadtsteinacher Versorgung verbunden, so dass Wasser hochgepumpt werden kann, wenn die eigenen Quellen oben nicht mehr genug schütten. Da die Wasserversorgung insgesamt solidarisch finanziert wird, werden die Gebühren wohl für alles steigen.
Dass im Ernstfall zu wenig Löschwasser in den Ortschaften Richtung Presseck sei, habe sich beim Brand bei Römersreuth herausgestellt, sagte Wolfrum. Dem könne vielleicht einfach abgeholfen werden, indem man leere Güllegruben von nicht mehr betriebenen landwirtschaftlichen Anwesen als Wasserreservoire nutze.
Stadtsteinach erhält demnächst ein Drehleiterfahrzeug, das im gesamten nördlichen Landkreis zum Einsatz komme. Fertig werde im kommenden Jahr der "Mühlenpark" auf dem Platz der ehemaligen Kappermühle, kündigte Wolfrum an. Außerdem wird der Startschuss zur Umgestaltung des Stadtparks gegeben.
Ein neues Baugebiet wird demnächst an der Roßbachleite ausgewiesen. Fertig sei auch die Planung der Umgestaltung im städtischen Friedhof mit einem verbesserten Vorplatz der Kapelle und einem halbanonymen Urnengräberfeld, die ab dem Frühjahr umgesetzt wird.
In der nächsten Stadtratssitzung wird die katholische Kirchenstiftung ihre Pläne für eine Erweiterung des Altenheims vorstellen. Daneben sollen zudem Wohnungen mit Betreuungsmöglichkeiten gebaut werden.