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Weißenohe: Das Energiesparen ist nicht nur eine Gemeindeaufgabe


Autor: Petra Malbrich

Igensdorf, Mittwoch, 12. Februar 2020

Ein Blick auf Igensdorfs Dächer zeigt: Es ist noch viel Platz frei. Platz, um Photovoltaikanlagen zu installieren. "Das Energiekonzept betrifft auch den privaten Bereich", meinte Bürgermeister Wolfgan...


Ein Blick auf Igensdorfs Dächer zeigt: Es ist noch viel Platz frei. Platz, um Photovoltaikanlagen zu installieren. "Das Energiekonzept betrifft auch den privaten Bereich", meinte Bürgermeister Wolfgang Rast dazu, bevor Ralf Deuerling von der Firma Energievision Franken GmbH das Ergebnis der Untersuchung zum Thema Energiesparen dem Gemeinderat vorstellte.

Da die Gemeinden der Energieregion Fränkische Schweiz - Igensdorf, Gräfenberg, Weißenohe und Hiltpoltstein - in Sachen Energiesparen mit gutem Beispiel vorangehen möchten, haben sie sich Rat geholt. Dabei wurden im Gemeindegebiet sämtliche Energieeinsparpotenziale genau unter die Lupe genommen. Igensdorf hat bereits viel umgesetzt. Die Dächer der kommunalen Gebäude sind mit PV ausgestattet. Auch auf der Grundschule ist eine PV-Anlage angedacht, wenn saniert wird.

Im Privatbereich ist noch Luft nach oben. Eine der Möglichkeiten könnte sein, dass Hausbesitzer, die selbst keine PV-Anlage installieren möchten, ihr Dach an Interessenten vermieten, meinte Rast auf Nachfrage.

Neben der Sonnenkraft könnte auch Wasser zur Energiegewinnung genutzt werden. Für die Marktgemeinde kommt das weniger infrage.

Gefahr im Luftraum

Ebenso schwierig wird die Nutzung der Windenergie wegen der Flugschneise des Nürnberger Flughafens. Igensdorf liegt im Schutzgebiet, und um die Luftsicherheit zu gewährleisten, sind Windräder nicht gestattet, zumindest nicht in der benötigten Größe. Diese Vorbehalte sind auch jetzt wieder vorgetragen worden.

Zudem ist in Gräfenberg eine seismologische Station. Und auch sie könnte durch die Windräder beeinträchtigt werden.

Bleiben die Biogasanlagen. Einige sind vorhanden. Doch wie es mit den Anlagen weitergeht, wenn die Frist abgelaufen ist, hängt wohl von den dann geltenden Fördermitteln ab.

Was die Gemeinde selbst noch tun kann, um Energie zu sparen, betrifft das Licht. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED bringt Energieeinsparung. Auch wenn es nicht in einem Zug geht, so stellt die Gemeinde seit Jahren 20 000 Euro in den Haushalt und investiert damit in LED, wie Bürgermeister Rast erklärte.

Ob es in kommunalen Gebäude noch weitere Nutzungsmöglichkeiten für regenerative Energien gibt, wird von den Fachleuten des Energienetzwerks untersucht, in dem Igensdorf Mitglied ist. Die Energievision regte jedenfalls noch eine Heizungssanierung in den kommunalen Gebäuden an. Im Rathaus soll das über das Kommunale Investitionsprogramm (KIP) laufen.

Vor zwei Wochen lag das schon auf dem Tisch des Gemeinderates. Zur KIP-Maßnahme gehören auch Sonnenschutzrollos und die Elektroinstallierung. Das war den Räten zu teuer, das Thema wurde vertagt.

Bürgermeister Wolfgang Rast präsentierte einen neuen Vorschlag. Die Heizungssanierung solle aus der Maßnahme genommen werden. Zum einen gibt es ein neues Förderprogramm, mit dem 45 Prozent Zuschuss erreicht werden könnten. Und zum anderen verschaffe man sich Zeit, um alternative Maßnahmen durchzurechnen und zu planen.

Sonnenschutz kommt heuer

Beim Sonnenschutz schließlich wurde der Auftrag verschlankt. "Wir haben die Nordseite, die Keller und das Dachgeschoss weggelassen", erklärte Rast. Das kostet 55 600 Euro. Dieser Auftrag wurde erteilt, da die Maßnahme aufgrund der Förderung noch heuer umgesetzt werden muss.