Weil es tagsüber an Werktagen an Feuerwehraktiven mangelt
Autor: Stephan Stöckel
Weismain, Mittwoch, 20. Mai 2015
Weismain — Ob in Altenkunstadt, Lichtenfels oder Weismain - überall im Landkreis Lichtenfels haben Feuerwehren mit dem gleichen Problem zu kämpfen: An Werktagen herrscht tagsüber e...
Weismain — Ob in Altenkunstadt, Lichtenfels oder Weismain - überall im Landkreis Lichtenfels haben Feuerwehren mit dem gleichen Problem zu kämpfen: An Werktagen herrscht tagsüber ein Mangel an Aktiven. In Weismain ist dieses Problem besonders ausgeprägt. Das verdeutlichten die Ausführungen von Kreisbrandrat Tim Vogler zum Feuerwehrbedarfsplan, der zum 1. Januar nächsten Jahres in allen Kommunen im Landkreis Lichtenfels eingeführt werden soll: "In ihrer Nachbarkommune Altenkunstadt sind von den 250 Aktiven am Tag 24 Prozent erreichbar, in Weismain, das über 550 Aktive verfügt, die sich auf 18 Wehren verteilen, sind es nur unter 20 Prozent."
Wie kann gegengesteuert werden? Der Experte sprach sich für die Schaffung von Alarmierungseinheiten aus. Auf dem Lichtenfelser Jura würden die Orte Köttel, Lahm, Rottmansthal und Eichig bereits eine solche bilden.
Dies bedeute nicht die Auflösung einzelner Wehren: "Sie bleiben als Rettungsorganisationen und als Feuerwehr-Verein weiterhin eigenständig erhalten", stellte der Fachmann klar.
Hauptamtlich auf Teilzeitbasis?
Trotz der Bildung von solchen Einheiten werde sich die Feuerwehrlandschaft im Landkreis Lichtenfels in den kommenden Jahren gravierend verändern. Davon ist Vogler mit Blick auf die demographische Entwicklung und die steigende Zahl an Pendlern felsenfest überzeugt.
Welche Auswirkungen hätte das für Weismain? "Die Stadt wird nicht darum herumkommen, den Kommandanten ihrer Stützpunktwehr hauptamtlich auf Teilzeitbasis zu beschäftigen. Er wird einige Stunden weniger bei seinem Arbeitgeber arbeiten.
Und von der Kommune gibt es dafür einen finanziellen Ausgleich", sagte der Referent.
Zudem zeigte er auf, mit welchen Problemen die Floriansjünger in der Stadt am Fuße des Jura zu kämpfen haben. Im Unterschied zu Altenkunstadt liege die Stützpunktwehr Weismain am Rande des Stadtgebiets und nicht in der Mitte. Die Topografie und die im Winter schlechten Witterungsverhältnisse ließ er nicht unerwähnt.
Experte warnt
Ferner führte er den Zuhörern die Notwendigkeit eines Feuerwehrbedarfsplanes vor Augen: "Um objektiv feststellen zu können, wie gemeindliche Feuerwehren technisch und personell ausgestattet werden müssen und ob die Hilfsfrist in allen Gemeindeteilen eingehalten werden können, ist es sinnvoll, dass die Gemeinden vor Ort das Gefahrenpotenzial und die vorhandenen gemeindlichen Gefahrenabwehrkräfte erfassen, die Situation analysieren und
gegebenenfalls Verbesserungsmöglichkeiten, wie die Bildung von Alar mierungseinheiten, formulieren." Im November dieses Jahres wird der Stadtrat über den Plan abstimmen.
Was passiert, wenn das Votum negativ ausfällt, sprich der Plan abgelehnt wird? "Dann gibt es in Zukunft keine staatlichen Zuschüsse mehr für Weismain, was die Feuerwehren anbetrifft", warnte der Experte. stö