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"Weidewelt Frankenwald" liegt auf Kurs


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Haig, Montag, 13. April 2015

Haig — Anton Prechtl aus Posseck ist mit Leib und Seele Rinderzüchter. Vor einigen Jahren begann er mit der Angusrinderzucht im Nebenerwerb. Die hohe Qualität des besonders zarten ...
Anton Prechtl ging auf neue Wege in der Rinderzucht ein. Foto: K.-H. Hofmann


Haig — Anton Prechtl aus Posseck ist mit Leib und Seele Rinderzüchter. Vor einigen Jahren begann er mit der Angusrinderzucht im Nebenerwerb. Die hohe Qualität des besonders zarten Fleisches und die Gutartigkeit der Tiere haben ihn fasziniert. Seit einigen Jahren ist er Vorsitzender des Vereins "Weidewelt Frankenwald". Dessen Rinderzüchter ziehen eine positive Bilanz und blicken optimistisch in die Zukunft.
Im Jahr 2011 haben sich Weiderindbetriebe und Metzger aus der Projektinitiative "Weidewelt Vieh(l)falt im Frankenwald" zu einem Verein namens "Weidewelt Frankenwald" zusammengeschlossen. Diesem Verein gehören heute 40 Mitglieder an. Im Naturpark Frankenwald grasen 18 verschiedene Weiderinderrassen.

Rinderbeweidung fördern

Im Landgasthof Detsch in Haig wurde die Jahresversammlung des Vereins abgehalten. Ziel von "Weidewelt Frankenwald" ist die Förderung der Rinderbeweidung im Gebiet des Frankenwaldes sowie die Vermarktung des Qualitätsrindfleisches.
Prechtl berichtete, dass er schon mehrmals an Mitgliederversammlungen der so genannten Euna teilgenommen habe und stets begeistert gewesen sei von den Herdenbesichtigungen. "Diese Züchter verstehen ihr Handwerk", so Prechtl. Deshalb habe er zur Versammlung einen Vertreter dieser Vereinigung eingeladen. So stand ein Referat von Sebastian Rid über die Europäische Vereinigung für Naturgemäße Rinderzucht (Euna) auf der Tagesordnung.
Die Euna wurde im Februar 2013 von Züchtern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen ins Leben gerufen. Die Euna ist der erste Rinderzuchtverband, der europaweit auftritt. Das Ziel dieser Vereinigung ist es, langlebige, gesunde Rinder zu züchten und diese unter guten Bedingungen zu halten.
Bisher lag der Schwerpunkt der Euna auf der Zucht von Milchkuh-Linien mit langer Lebensdauer und hoher Lebensleistung. Jetzt sollen die Zuchtaktivitäten auch auf den Fleischrinder-Bereich ausgeweitet werden.
Die Euna möchte beim Milchvieh wie bei den Fleischrindern wieder mehr Zuchtarbeit in die bäuerliche Hand legen und weg von den großen Zuchtfirmen gehen. Darum sollen auch eigene Herdbücher aufgebaut werden, mit Zuchtkriterien, die sich stark an Merkmalen für Langlebigkeit und gute Grundfutterleistung orientieren, wie Sebastian Rid informierte. Er teilte weiter mit, dass der deutsche Sitz der Euna in Herrmannsdorf bei München ist.

Guter Draht zu Metzgern

Das Referat wurde lebhaft diskutiert. Vor allem brachten die Metzger Eberhard Kraus und Rudi Höring ihre Fleischfachkenntnisse mit ein. Sie lobten den guten Draht der Rinderzüchter im Frankenwald zu ihren Metzgereien vor Ort, wodurch hohe Fleischgüte und die Verwertung frischen Fleisches aus der Region gewährleistet würden.
Anton Prechtl schloss die Sitzung mit dem Aufruf, immer eine naturgemäße Rinderzucht unter ethisch verantwortungsvollem Einsatz im Auge zu haben und dabei ökologisch nachhaltig und ökonomisch erfolgreich zu handeln. eh