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Wehrkirche erhält stabilen Turm


Autor: Klaus Schmitt

Römershofen, Dienstag, 10. Juni 2014

restaurierung   Das Gotteshaus im kleinen Römershofen wird saniert. Herabfallende Teile machen die Erneuerung notwendig.



von unserem Redaktionsmitglied 
klaus schmitt

Römershofen — Die Kirche von Römershofen liegt etwas versteckt am Rand des Dorfes. Wer zum Gotteshaus gelangen will, muss die schmale Zufahrt suchen - und finden. Aber die Kirche ist alles andere als klein. Der mächtige Turm, der von weitem sichtbar ist, weist den Weg.

Mauerteile lösten sich

Es ist der Turm einer Wehrkirche. Er hat den Gläubigen zuletzt Kummer bereitet, denn von dem wuchtigen Gebäudeteil fielen Ziegelstücke und Steine. Der Turm musste saniert werden.
Das ist mittlerweile zum großen Teil geschehen. Das Bauwerk ist wieder stabilisiert; lose Teil sind befestigt und die Steingesimse ausgebessert. Es besteht keine Gefährdung mehr durch herabfallendes Mauerwerk oder Ziegelstücke. Jetzt bekommt der Turm, der für die Sanierungsarbeiten eingerüstet worden ist, einen neuen Anstrich.

Vor dem Abschluss

Rainer Sidon, der Vertrauensmann des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde in Römershofen, die vom Oberhohenrieder Pfarrer Martin Bauer mitbetreut wird, rechnet damit, dass die Arbeiten bald abgeschlossen werden können.
Die Kosten für die Stabilisierung des Turms und die Erneuerung schätzt er auf 40 000 bis 50 000 Euro. Die Baulast hat die Stadt Königsberg, aber sie allein kann die Aufwendungen nicht bestreiten. Deshalb finanzieren die Kirchengemeinde, die Stadt und die evangelische Landeskirche gemeinsam die Restaurierung des Turms.
Die Margaretenkirche in Römershofen ist eine Wehrkirche. Diese Form eines Gotteshauses ist mittlerweile selten. "Von der Sorte gibt's nur wenige", weiß Rainer Sidon.
In früheren Jahrhunderten hatte der Turm eine Schutzfunktion. Die Bürger aus dem Dorf konnten sich in das mächtige Bauwerk flüchten, wenn Gefahr drohte.
Die Wehrkirche war einst sogar von einem Wehrgraben umgeben, der weitere Sicherheit bieten sollte. Der Graben wurde aber vor Jahrzehnten zugeschüttet. Davon ist heute nichts mehr zu erkennen. Das Gotteshaus steht auf völlig flachem Gelände im Talgrund der Nassach.