Druckartikel: "Weecher a boor Baam!"

"Weecher a boor Baam!"


Autor: Horst Wunner

Schwingen, Freitag, 04. Juni 2021

Die Sperrung der B 85 Richtung Kulmbach führte zu weit weniger Problemen als befürchtet.
Wer diese Woche die Hinweisschilder ignorierte, die bei Unterbrücklein die Sperrung der Bundesstraße 85 Richtung Kulmbach ankündigten, musste an der Einfahrt nach Schwingen ein Wendemanöver hinlegen.


Im Großen und Ganzen recht unspektakulär verlief die Straßensperrung der stark frequentierten Bundesstraße 85 von der Abzweigung nach Schwingen bis kurz vor Rohr, ein etwa 400 Meter langer Abschnitt in Richtung Kulmbach. Sie dauert noch bis zum morgigen Sonntag.

Die Sperrung war wegen Holzfällarbeiten nötig geworden, die das Straßenbauamt Bayreuth, verschiedene Anlieger und die Waldbesitzervereinigung Kulmbach-Stadtsteinach in einer Gemeinschaftsaktion durchführten. Ziel war, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Staus bildeten sich auf dieser Strecke keine, selbst dann nicht, wenn der ständig befahrbare Streifen Richtung Bayreuth zwischendurch einmal kurzfristig per Baustellenampel geregelt werden musste - und das rein aus Sicherheitsgründen.

Aufwändige Rückwärtsmanöver

Nur die meisten Ortsfremden nutzten die vorgeschriebene Umleitung ab der Autobahnanschlussstelle Kulmbach-Neudrossenfeld, um über die A 70 und die A 9 nach Himmelkron und weiter Richtung Bierstadt zu kommen. Die Insider dagegen wussten sich mit der kürzeren Fahrt ab der Abzweigung nach Schwingen und Lindau zu helfen. Oder sie fuhren entlang des Maintails über Langenstadt.

Nur wenn mal ein Lastwagen mit Hänger und auswärtiger Nummer trotz mehrerer Hinweisschilder doch den direkten Weg suchte und schließlich nahe der Bushaltestelle Schwingen an der B 85 festhing, machte das aufwendige Rückwärtsmanöver Probleme und verursachte dann doch einen Stau. Das war aber eher die Ausnahme.

Die Verkehrsteilnehmer reagierten auf die Einschränkungen insgesamt gesehen gelassen, nur einer drehte das Seitenfenster herunter und meckerte: "Su a Zeuch, weecher a boor Baam."

Das relativierte aber sogleich Dirk Voit, der Chef der Firma Voit Kommunal-Straßendienst aus Fleckl, der für die Abholzung zuständig war. "Wir mussten mit ausschließlich Totholz, vorwiegend abgestorbenen Kiefern nahe am Verkehrsweg kämpfen. Das birgt Gefahren, denn die größten Bäume sind bis zu 25 Meter hoch, die Maßnahme war unaufschiebbar."

Immerhin würden in dem anspruchsvollen Gelände bis Sonntag etwa 400 Bäume gefällt, das dauere halt seine Zeit. Ab Montag seien dann wieder beide Fahrbahnstreifen offen, "wegen noch geringfügigen Aufräumarbeiten kann es jedoch zu vereinzelten Ampelphasen kommen". Die Anlieger des betreffenden Geländes fällten zudem im Rahmen der Waldbewirtschaftung weitere Bäume.