Wasserversorgung: Zweckverband "Lindauer Gruppe" meldet Superlative
Autor: Dieter Hübner
Lindau, Sonntag, 29. Oktober 2017
"Der Zweckverband ist seit über 20 Jahren schuldenfrei; wir erheben seit über 20 Jahren keine Betriebskosten- oder Investitionsumlage; wir haben in den letz...
"Der Zweckverband ist seit über 20 Jahren schuldenfrei; wir erheben seit über 20 Jahren keine Betriebskosten- oder Investitionsumlage; wir haben in den letzten 20 Jahren keine Kassenkredite in Anspruch genommen; seit vielen Jahren war keine Kreditaufnahme für Investitionen notwendig; wir haben eine absolut kostendeckend arbeitende Anlage; die Wassergebühren bleiben voraussichtlich bis 2022 stabil; die Rücklagen betragen Ende 2016 voraussichtlich 700 000 Euro" - diese Superlative gab Geschäftsführer Wolfgang Schröder bei der Verbandsversammlung des Zweckverbands zur Wasserversorgung der "Lindauer Gruppe" bekannt.
Das veranlasste den Verbandsrat und Kulmbacher Oberbürgermeister Henry Schramm gleich dazu, der Geschäftsführung, den Mitgliedern des Zweckverbandes und dem Wasserwart, vonseiten der Stadt Kulmbach seinen Dank für die gute Zusammenarbeit zum Ausdruck zu bringen. "Der Zweckverband Lindauer Gruppe ist ein Vorzeigeverband für die ganze Region", sagte er. Die umsichtige Führung werde auch in der Rücklage erkennbar, aus der heraus immer wieder notwendige Investitionen finanziert werden könnten.
Im Vordergrund standen der Haushalt 2018 sowie der Finanzplan und das Investitionsprogramm. Verbandsvorsitzender Bürgermeister Harald Hübner (Neudrossenfeld) dankte dem Geschäftsführer für die Ausarbeitung des übersichtlichen und aussagekräftigen Zahlenwerks, das im Verwaltungshaushalt mit 349 750 Euro und im Vermögenshaushalt mit 168 000 Euro abschließt. Der Zweckverband ist leistungsfähig, die kostendeckend arbeitende Anlage in fast allen Bereichen auf dem aktuellen Stand der Technik. Die Wassergebühr von 1,35 Euro je Kubikmeter kann laut Wolfgang Schröder nach den jetzigen Erkenntnissen für weitere vier Jahre aufrechterhalten werden. Einen Grund dafür sieht er in der Tatsache, dass sich der Zweckverband und die Gemeinde Neudrossenfeld mit Stefan Weigel einen Wasserwart und damit sowohl die Lohnkosten, als auch die Aufwendungen für Fortbildung, Ausrüstungsgegenstände und ein Betriebsfahrzeug je zur Hälfte teilen. Der Wasserwart betreut insgesamt rund 1650 Abnehmer.
In den vergangenen drei Jahren standen Reparatur- und Sanierungsarbeiten im Vordergrund.
Wasserverluste unter 10 Prozent
Durch das Aufspüren und Beheben mehrerer Rohbrüche konnten die Wasserverluste im laufenden Jahr auf unter 10 Prozent minimiert werden. "Ein Spitzenwert, den wir aber wahrscheinlich nicht halten können." Dennoch soll in den kommenden Jahren durch eine Vernetzung der zwölf Abgabeschächte vor allem im Außenbereich noch eine bessere Kontrolle der einzelnen Streckenabschnitte gewährleistet werden. Beim Hochbehälter und dem Wasserwerk Lindau wurden die Dächer saniert und durch den Einbau von zwei Stahlsicherheitstüren und einem Garagentor die Einbruchsicherheit erhöht. Zusätzlich erfolgt noch das Vergittern der Fenster. Nach Abschluss der Fassadenausbesserung ist das Wasserwerk dann auch nach außen hin wieder auf dem aktuellen Stand. 2018 steht die Erneuerung der Be- und Entlüftungsanlagen in den beiden Hochbehältern Brücklein und Wehelitz an. "Es ist nicht mehr auszuschließen, dass Kondenswasser und sonstige Schadstoffe ins Trinkwasser gelangen", betonte Schröder.
Wechsel zu den Stadtwerken
Der bisherige Stromlieferungsvertrag mit der Eon läuft am 31. Dezember aus. Einstimmig beschloss die Versammlung, ab 1. Januar 2018 zu den Stadtwerken Kulmbach zu wechseln.Für die 350 Abnehmer in Lindau und in den Kulmbacher Stadteilen wird es Ende 2017 eine Änderung bei der Zählerablesung geben. Sie erhalten künftig Ablesekarten, in die sie die aktuellen Werte eintragen und die Karten kostenlos an den Zweckverband zurückschicken können. Schröder sieht darin einen Schritt in die Zukunft: "Es gibt immer mehr Probleme, die Leute zu Hause anzutreffen. Wenn es funktioniert, werden wir überlegen, diese Ableseform im nächsten Jahr für das gesamte Verbandsgebiet einzuführen.