Druckartikel: Wasserversorgung macht Sorgen

Wasserversorgung macht Sorgen


Autor: Reinhard Löwisch

Egloffstein, Donnerstag, 15. November 2018

Die erste Bürgerversammlung in diesem Jahr bescherte Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) einen mit 60 Menschen voll besetzten Saal. Themen wie Radwege- und Straßenbau standen im Mittelpunkt der Bürgersprechstunde.
Der Wirtschaftsweg ab der Kläranlage bis zum Alting entlang des Trubachtals wird derzeit von Günter Oßmann ehrenamtlich gesäubert.  Foto: Löwisch


Hätte es Kommandant Wolfgang Gantke nicht gesagt, hätte es von den Anwesenden keiner geahnt: Die Wasserversorgung in der Schlehenmühle ist so schwach, dass der Ort, vor allem aber der Gasthof, in Falle eines Brandes nicht ausreichend mit Löschwasser versorgt werden kann. Seit 2015 prangert Gantke diesen Missstand an; vor allem die Ertüchtigung der Hydranten, die oftmals nicht den Vorschriften entsprechen, geschehen ist bisher nicht viel.

Er forderte deshalb ein Löschwasserkonzept, in dem die derzeitige Situation festgehalten ist und nach Lösungen gesucht wird. Bürgermeister Förtsch ist die Situation bekannt, "es ist aber schwer, eine praktikable Lösung zu finden", sagte er, da der Wasserversorger, die Wichsensteingruppe, "nur die Versorgung mit Trinkwasser priorisiert, aber nicht die Löschwasserversorgung". Deshalb zieht er für den Notfall auch die Errichtung eines Löschwasserteiches in Erwägung, der die Zeit überbrückt, bis eine Schlauchleitung von der Trubach herauf aufgebaut ist.

Auch von Bieberbach wurde in dem Zusammenhang bekannt, dass dort alle Wasserleitungen im Dorf trocken fallen, sobald die Feuerwehr eine Übung abhält und aus einem Hydranten Wasser zieht. Auch hier wäre eine komplette Überarbeitung des Leitungsnetzes notwendig, um Abhilfe zu schaffen. Apropos Wasserleitung: Ein Bürger fragte nach, wie es sein kann, dass im Ortswassernetz von Egloffstein schon zweimal eine Chlorspülung durchgeführt wurde, ohne die Bürger davon rechtzeitig in Kenntnis zu setzen.

Förtsch entschuldigte das Versäumnis damit, dass nach seinem Kenntnisstand keine ausreichende und klare Information zu bekommen war, wie man mit einer Chlorspülung umzugehen hat und wer wann im Vorfeld informiert werden muss.

Positiver war die Mitteilung des Bürgermeisters, dass der Radweg vom Alting bis zur Kläranlage im Trubachtal bisher von einem Mann entbuscht und ertüchtigt wurde, um Radfahrern wie Landwirten die Zufahrt zu erleichtern.

Für die Gemeinde kostenlos

175 ehrenamtliche Arbeitsstunden hat Günter Oßmann bereits in die Sanierung investiert, weitere werden folgen, bis der Weg komplett fertig ist. Er macht das umsonst und für die Gemeinde kostenlos, wie Förtsch versicherte. "Erspartes Geld soll die Gemeinde in soziale Projekte stecken, so ist sein Wunsch."

Nicht ganz so leicht fällt die Fertigstellung eines Radweges vom Wasserrad bei Mostviel bis zum Freibad. Hier hapert es vor allem daran, dass einige Grundstücksbesitzer sich weigern, Flächen abzugeben.

Sie befürchten, so Förtsch, dass der geplante Wirtschafts- und Radweg in der Zukunft ausgebaut werden kann und sie als Grundstücksanlieger dann finanziell daran beteiligt werden. Kritisiert wurde die fehlende Toilette beim neuen Busumsteigeplatz, den mancher als Schildbürgerstreich titulierte. Förtsch argumentierte, dass es zu teuer gewesen wäre, auf dem Gelände des ehemaligen Wanderparkplatzes eine Abwasserentsorgung zu installieren.

Er hält mehr von der Idee, den benachbarten Zimmerplatz als Wohnmobilstellplatz zu ertüchtigen. Dabei wäre es auch kein Problem, dort Toiletten zu installieren.

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass der Landkreis derzeit auch bei den Hofeinfahrten nur noch hohe Bordsteine verbaut, was den Landwirten mit ihren Anhängern die Einfahrt erschwert. Begründet wird dies von Bürgermeister Förtsch mit dem Hinweis darauf, dass das Straßenabwasser nicht in den Hof der Anlieger, sondern in den Kanal fließen soll.