Wassergebühren steigen um 70 Cent - Wehr erhält Zuschuss für neue Tore
Autor: Winfried Ehling
Fuchsstadt, Donnerstag, 19. November 2020
Alle drei Jahre stehen die kostendeckenden Einrichtungen einer Kommune zur Disposition. Speziell die Preise für das Trink- und das Abwasser kalkulieren die Gemeinde-Kämmerer mit spitzer Feder, denn ei...
Alle drei Jahre stehen die kostendeckenden Einrichtungen einer Kommune zur Disposition. Speziell die Preise für das Trink- und das Abwasser kalkulieren die Gemeinde-Kämmerer mit spitzer Feder, denn eine Unter- oder Überdeckung soll möglichst nicht entstehen. Dies bringt häufig eine Erhöhung für den Bürger - gelegentlich hat es auch einen erfreulichen Aspekt.
Kämmerer Andreas Mützel ist für Fuchsstadt verantwortlich und informierte den Gemeinderat über Bevorstehendes. Ab dem neuen Jahr steht nach seinen Berechnungen den Ortsbürgern ein Aufpreis von 39 Cent auf 1,75 Euro pro Kubikmeter bei der Abwasserbeseitigung an. Neben der Schmutzwassergebühr ist auch die des Niederschlagwassers fällig. Sie sinkt um vier Cent auf sieben Euro pro Quadratmeter. Als Gründe für die Verteuerung beim Schmutzwasser führte Mützel mehrere Faktoren an, wie eine leicht erhöhte Abwassermenge und Preisaufschläge in der Verwaltung und beim Abwasserzweckverband (AZV). Beim Niederschlagswasser bestand eine Überdeckung, deshalb die willkommene Reduzierung.
Anders verhält es sich bei der Wasserversorgung. Hier schlagen Betriebs- und Unterhaltskosten zu Buche, beispielsweise die technische Führung und die Wasserabnahme durch die Stadtwerke Hammelburg, Hygieneuntersuchungen, Stromkosten etc. "Dicke Bretter" waren in diesem Zusammenhang der Leitungsbau in der Kissinger Straße und im Neubaugebiet sowie die Sanierung des Hochbehälters. Der Bürger trägt die Bürde mit einem Aufschlag der Wassergebühren um 70 Cent auf 2,68 Euro.
Beide Kalkulationen, die in einer entsprechenden Satzungsänderung münden, stimmte das Ratsgremium einmütig zu. In die Rechnung fließt die Verzinsung des Anlagekapitals mit ein. Der Kämmerer schlug vor, den Zinssatz für die kalkulatorischen Kosten beider Einrichtungen auf zwei Prozent zu senken, um dem aktuellen Zinsniveau Rechnung zu tragen und die Gebühren abzufedern, wofür sich der Rat ebenfalls aussprach.
Weiteres Thema Funkmast
Den folgenden Tagesordnungspunkt - die Errichtung eines Funkmasts - verhandelte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung. Über das schon in trockenen Tüchern vermutete Projekt stellte der Bürgermeister noch keine Informationen zur Verfügung.
Bürgermeister René Gerner gab stattdessen andere Beschlüsse aus einer nichtöffentlichen Sitzung bekannt. So erhielt die Firma Schaupp Asphalt den Auftrag für Asphaltierungs- und Ausbesserungsarbeiten für Straßen im Gemeindebereich. Der Garten mit der Flächennummer 25 wird nicht verpachtet, sondern dem Obst- und Gartenbauverein zur kostenfreien Nutzung überlassen.
Bei den Bauanträgen vertagte der Rat die Entscheidung über den Antrag zum Wohnzimmeranbau und Errichtung eines Nebengebäudes im Gewerbegebiet "Neumühle". Keine Einwände gab es gegen eine Nutzungsänderung von Gewerbe- zu Wohnflächen und eine Erweiterung des Gebäudes in der Rommelstraße. Der Einbau einer Einlieger-Wohnung mit Stellplatz am "Rotfeldweg" und der Wohnhausneubau mit Doppelgarage "Am Bendel" passierten ebenfalls einmütig.
Debatte über Hallen-Neubau
Debatten gab es hingegen zum Neubau einer Schlosserhalle mit Stellplätzen und Anbau eines überdachten Außenlagers wegen der Überschreitung der Grundflächenzahl. Zu Zeiten der Erstellung des Bebauungsplans Neumühle vor mehreren Jahren galten noch andere Kriterien, wandte Thomas Ruser ein. Gegen zwei Stimmen erhielt das Vorhaben "grünes Licht" für die Befreiungen - allerdings muss ein Grünordnungsplan den Antrag vervollständigen.
Die öffentliche Bücherei der Katholischen Kirchenstiftung erhält künftig wieder einen jährlichen Zuschuss von 500 Euro zum Kauf neuer Bücher. Dieser Beschluss ist bis zum Widerruf gültig. Für das "Gütesiegel Heimat" winkt eine Förderung von 50 000 Euro. Das Siegel können Gemeinden unter 3000 Einwohnern, die sich beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" engagierten, erhalten. Gerner schwebt unter anderem eine Sanierung der Wassertretanlage vor.
Die Fuchsstädter Feuerwehr erhält für vier neue Tore am Gerätehaus Zuschüsse. Ein neues Fahrzeug betreffend warten die Floriansjünger auf die aktuellen Bestimmungen zur Fahrzeughöhe, so Vize-Bürgermeister Dirk Volz. Kindergartengruppen können sich in Kürze über Raumluftreiniger freuen. Der Beitrag zur Bekämpfung des Corona-Virus muss jedoch mit H-13-Filtern ausgestattet sein.