Wassergebühr steigt drastisch an
Autor: Sonja Adam
Untersteinach, Mittwoch, 15. Sept. 2021
Gemeinderat Eine Unterdeckung führt in Untersteinach dazu, dass sich der Kubikmeterpreis von 1,42 auf 3,20 Euro erhöht.
Bisher haben die Untersteinacher 1,42 Euro für einen Kubikmeter Wasser gezahlt. Ab 1. Oktober wird die Gebühr auf 3,20 Euro steigen. Dies beschlossen die Räte gegen die Stimmen von Helmut Bergmann, Markus Weigel (beide FW-WGU), Alexander Laaber (CSU) und André Pöhlmann (CSU). Dabei hatten die Befürworter deutlich gemacht, dass niemand über die Steigerungen glücklich sei.
Geschäftsstellenleiterin Christiane Schuck legte das Zahlenwerk der Kommunalberatung Dr. Schulte Röder offen. Demnach muss bei der Kalkulation eine Unterdeckung aus den vier Vorjahren in Höhe von 275 638 Euro ausgeglichen werden. Das, so Schuck, sei ein ganz schöner Rucksack.
"Die Gemeinde drückt jetzt das, was sie selbst nicht auf die Reihe kriegt, den Bürgern auf", eröffnete Helmut Bergmann sein Statement. Er vermisste eine Aufschlüsselung der Kosten, die durch den Zukauf von FWO-Wasser entstehen. Außerdem kritisierte er, dass die Berechnung nicht im Rathaus erfolgte. "Das ist ein Armutszeugnis." Selbst ein Drittklässler könne solche Rechenaufgaben lösen. Tatsächlich führt die Kommunalberatung Dr. Schulte Röder schon seit vielen Jahren für die Verwaltungsgemeinschaft die komplizierten Buchungen und Abschreibungen durch.
Dass die Kosten für Brunnen- und FWO-Wasser nicht getrennt aufgeschlüsselt seien, liege vor allem daran, dass es für ganz Untersteinach eine Satzung gebe, erläuterte Schuck. "Was würde sich denn ändern, wenn wir die Zahlen aufschlüsseln würden? Der Betrag würde doch bleiben", meinte Hans-Peter Röhrlein (CSU). Markus Weigel merkte an, dass er auch die genauen Vor- und Nachkalkulationszahlen gerne im Vorfeld der Sitzung bekommen hätte. "Wir haben Bauchschmerzen", sagte Weigel.
"Das Problem ist, dass wir vier Jahre lang einen Euro zu wenig erhoben haben", kommentierte Thomas Rosenberger (UBG). "Wenn wir uns umschauen, sehen wir, dass sämtliche Gemeinden den Wasserpreis erhöhen müssen. Eine sukzessive Erhöhung ist besser", sagte Cornelia Wehner (SPD). "Man muss ja nicht auf einmal erhöhen", sagte Alexander Laaber (CSU) und monierte, dass dieser Sprung zu hoch sei.
"Der Wasserpreis ist nicht verhandelbar. Es geht nicht darum, was wir wollen, sondern darum, dass wir kostendeckend abrechnen müssen. Wir müssen das kommunale Abgabengesetz vollziehen", erklärte Christiane Schuck.