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Wasser verhindert tiefe Gräber


Autor: Sabine Memmel

Aisch, Donnerstag, 10. März 2016

Auf dem Aischer Friedhof tritt Grundwasser in die Gräber. Tieferlegungen in den betroffenen Bereichen können künftig nicht mehr angeboten werden. Der nächste Bauabschnitt steht kurz bevor: neue Wege, Friedbäume und Bänke.
Das Grundwasser bereitet am Aischer Friedhof einige Schwierigkeiten.  Foto: Sabine Memmel


Sabine Memmel

Das Grundwasser macht einigen Gräbern auf dem Aischer Friedhof zu schaffen. Bei Bestattungen mit Tieferlegungen kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten mit eintretendem Grundwasser in die Gräber. Selbst bei Normaltiefe. "Die Särge können nicht verwittern", erklärte Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) am Mittwoch in der Bauausschusssitzung.
Besonders im alten Teil des Friedhofs sei die Situation schwierig, im neuen Bereich nur teilweise - je nach Wetterlage. Drainagen gibt es zwar, diese würden laut Fischkal allerdings nicht alle funktionieren. "Wir haben eine Überwachung durch das Gesundheitsamt. Sobald Wasser eintritt, müssen sich die Angehörigen für ein anderes Grab entscheiden", sagte Fischkal.
Beschwert hat sich deshalb noch keiner. Ganz im Gegenteil: Betroffene zeigten bisher durchweg Verständnis. "Die Tieferlegung ist ja aber auch eine Platz- und Kostenersparnis", meinte Gemeinderätin Irene Fleischmann (FW).
Bestatter Johannes Riegler aus Höchstadt kennt das Problem. Er betreut die Bestattungen in Aisch. "Unser Körper besteht zu 87 Prozent aus Wasser. Wenn ein Verstorbener im Wasser liegt, kann er nicht verwesen. Dann spricht man von einer Wachsleiche", erklärte Riegler auf telefonische Nachfrage des FT.


Vergabe an Michael Großkopf

Das eintretende Grundwasser sei besonders im Winter ein Problem, wenn der Boden vollgesaugt mit Wasser ist. "Im Sommer geht's einigermaßen. Da ist der Boden ausgetrocknet."
Gemeinsam mit dem Standesbeamten Robert Leyh, der den Friedhof in Aisch verwaltet, habe man sich nun darauf verständigt, in den betroffenen Bereichen keine Tieferlegungen mehr anzubieten. "Bis 1,80 Meter geht es noch, bei 2,40 Meter haben wir schon das Wasser", erläuterte Riegler.
Auch der nächste Bauabschnitt auf dem Aischer Friedhof wurde in der Bauausschussitzung behandelt. Die Garten- und Landschaftsarbeiten wurden einstimmig an die Firma Michael Großkopf aus Adelsdorf vergeben. Drei Angebote waren eingegangen. Großkopf war mit einem Kostenvoranschlag von 48 167 Euro der günstigste. Bei der neuen Wegegestaltung wird das Grab von Pfarrer Hubert Gloßner integriert. Auch ein Kreuz und mehrere Bänke werden angebracht. "Der Friedhof soll ein Ort der Besinnung sein, wo Leute auch ein bisschen Ruhe finden", so Fischkal. 2012 wurden bei einer Informationsveranstaltung Vorschläge der Bürger mit in das Konzept eingearbeitet. So entstehen nun beispielsweise vier Friedbäume, weil es mehrere Anfragen dazu gab. Für Urnenwände interessierte sich laut Fischkal dagegen niemand.


Kosten liegen bei 130 000 Euro

Die Gesamtkosten für die Umgestaltung des Friedhofs belaufen sich laut Bürgermeister Fischkal auf 130 000 Euro. Kathrin Nißlein ist die beauftragte Landschaftsarchitektin.