Wasser in all seinen Formen
Autor: Gerda Völk
Lichtenfels, Montag, 20. April 2015
Ausstellung Die Kunst-&-Kultur-Initiative Lichtenfels befasst sich mit einem faszinierenden Element. Schon Leonardo da Vinci hat sich intensiv damit auseinandergesetzt.
von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk
Lichtenfels — Ein Kind hält seinen Kopf unter einen Wasserhahn und trinkt das kühle Nass. Das in zarten Farben gemalte Aquarell ist der Beitrag von Berthold Werner zur aktuellen Gemeinschaftsausstellung "Wasser" der Kunst- & Kultur- Initiative (Kuki) Lichtenfels, die noch bis zum 10. Mai in der Galerie in der Spitalpassage zu sehen ist. Zur Vernissage am Sonntagvormittag konnte die stellvertretende Kuki-Vorsitzende Helga Blomeier zahlreiche Gäste begrüßen.
Zuvor hatte "Hausmeister Paluschke" (Frank Ziegler) dafür gesorgt, dass Ruhe in die Galerie einkehrt "Das gilt auch für Sie da hinten", musste sich ein Besucher anhören. Bekanntlich hat sich im Herbst letzten Jahres die von Frank Ziegler gegründete Lila (Lichtenfelser Laienspielgruppe) der Kuki angeschlossen.
Wie Blut für den Menschen
Das Element Wasser findet sich in vielen Werken aller Kunst epochen wieder. Von Leonardo da Vinci ist bekannt, dass er Wasser als ein Mittel der Natur beschreibt, das für die Welt gleichbedeutend ist wie das Blut für den menschlichen Körper. Auch die heimischen Kunstschaffenden haben das Thema in seiner ganzen Bandbreite aufgegriffen. Wasser wird sowohl in seiner existenziellen Bedeutung für das menschliche Leben gezeigt als auch in seinen physikalischen Eigenschaften mit den sich daraus ergebenden gestalterischen Möglichkeiten. Ein Thema, das sich vielfältig interpretieren lässt, das Raum für verschiedene Techniken lässt.
"Tsunami will spielen"
Dass Wasser nicht gleich Wasser ist, macht ein kleiner Rundgang durch die Ausstellung deutlich.
Wasser in seiner frostigen Form hat Heidi Meyer in ihren großformatigen Bildern mit dem Titel Nordpol I und II eingefangen. Helga Blomeier hat sich der zerstörerischen Kraft des Elements in ihrem Bild "Tsunami will spielen" angenommen. Während der Titel beinahe harmlos daherkommt, lässt die abstrakte Gestalt nicht Gutes ahnen. Einige Künstler haben sich dem Thema Wasser in der Natur angenommen. Beinahe poetische Züge trägt der Beitrag von Margot Sühler. Auf einer ruhigen Wasserfläche spiegeln sich alte Bäume und ein romantisch anmutendes Schlösschen im milden Licht eines Spätsommernachmittags.
Dass Wasser in früheren Zeiten überaus kostbar und nicht überall frei verfügbar aus dem Wasserhahn kam, davon zeugen auch heute noch viele öffentliche Brunnen auf den Dörfern. Berthold Werner hat so einen Brunnen vor einem fränkischen Fachwerkhaus gemalt.
Das Bild trägt den Titel "Frankenwasser".
Urlaubserinnerungen werden bei den Bildern von sanft im Wasser schaukelnden Booten in Venedig wach. Zu sehen sind auch ganz alltägliche Szenen, darunter heimische Gewässer wie der Main oder die Baggerseen. Leo Schaller bereicherte die Vernissage musikalisch.