Was wird gelagert?
Autor: Klaus Klaschka
Rugendorf, Mittwoch, 27. Oktober 2021
Bürgerversammlung Rugendorfer verfolgen Deponiepläne kritisch.
Um Sachlichkeit bemüht war Bürgermeister Gerhard Theuer beim Thema "Bauschuttdeponie 1 (DK1)" in der Bürgerversammlung am Dienstagabend. "Das Ganze ist erst eine Ankündigung der Firma Schicker, und Schicker ist kooperativ", betonte er.
Sobald es dafür genaue Vorstellungen und Pläne gibt, werde es ein öffentliches Treffen mit Schicker geben. Dennoch verhehlte er nicht den Verdacht, dass die Firma ihre ursprünglich vorgestellte Bauabsicht auf dem firmeneigenen Lagerplatz durch sukzessive Zukäufe von Flächen erheblich Richtung Industriegebiet und Bebauung erweitern wolle. Dies sei im Gemeinderat bereits negativ diskutiert worden.
Abgesehen davon, dass man bislang noch nicht genügend genau wisse, welche Stoffe eingelagert werden sollen, wolle man am Ortsrand für die nächsten 30 Jahre eigentlich keine Deponie, in die pro Jahr 10 000 bis 15 000 Tonnen was für Material auch immer angefahren werden soll.
Im September war dem Gemeinderat eine Erweiterungsabsicht für die Deponie auf etwa die doppelte Fläche vorgelegen. Dies sei auf seinen Antrag hin öffentlich behandelt worden, betonte Gemeinderat Martin Weiß in der Bürgerversammlung, um die Bevölkerung gleich von Anfang an davon in Kenntnis zu setzen. Inzwischen besitze Schicker Wiesen bis an den Ortsrand, stellte er fest - "die DK-Flächen können nicht groß genug sein".
Gemeinde kann blockieren
Der Gemeinde gehöre jedoch der Weg zwischen der ursprünglichen und inzwischen dazugekauften Fläche. Den solle die Gemeinde in keinem Fall verkaufen. Sie könnte damit eine Deponieerweiterung blockieren und möglicherweise damit erreichen, dass das geplante Vorhaben insgesamt nicht mehr wirtschaftlich genug betrieben werden könnte. Dazu warf Zweite Bürgermeisterin Elisabeth Schmidt-Hofmann ein, dass sie garantieren wolle, dass der Gemeinderat den Weg keinesfalls verkaufen werde.