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Was wird aus dem Freibad?


Autor: Pauline Lindner

Wiesenttal, Mittwoch, 27. Mai 2020

Kann das Streiberger Bad in den Pfingstferien öffnen? Und unter welchen Voraussetzungen? Oder soll man es gleich sanieren? Darüber berieten die Räte in ihrer jüngsten Sitzung.
Soll das Streitberger Bad diese Saison geschlossen bleiben, damit seine Sanierung in Angriff genommen werden kann? Foto: Pauline Lindner


pauline Lindner Wann und wie können wir unser Familienfreibad in Streitberg öffnen? Um diese Kernfrage drehte sich die ausgiebige Diskussion im Marktgemeinderat. Längst sind, so Bürgermeister Marco Trautner (CSU/FWW), Anfragen dazu im Rathaus eingegangen. "Wir möchten liebend gern aufsperren", aber die Lage sei derzeit noch unsicher.

Über Hygienekonzept beraten

Man brauche einen zeitlichen Vorlauf von zehn bis 14 Tagen, wenn der Termin für eine mögliche Öffnung beim 8. Juni bleibe. Aber es fehlen noch Infomationen zu den erforderlichen Hygienemaßnahmen, eine detailierte Vorgabe. Die Verwaltung werde deshalb beim Landratsmat "anklopfen", gab Trautner vor. Auf jeden Fall erwartet er einen höheren Personalaufwand.

Er ist aber auch skeptisch, was die Publikumsresonanz anbetrifft. "Ich selber möchte nicht in ein Bad gehen, wenn der Zugang zum Becken durch eine Security geregelt ist." Deshalb fragte er in die Ratsrunde, was wäre, wenn man heuer gar nicht öffne, da sowieso die Sanierung anstehe. Der Prozess der Zuschussgewährung habe sich wegen Corona etwas verschoben. Bis 2024 soll das Familienbad saniert sein.

Schon kommende Woche soll das notwendige Koordinierungsgespräch mit dem Projektträger per Videokonferenz stattfinden. Hier sollen die Eckpfeiler der Generalsanierung abgesteckt werden. Denn einen Zuwendungsbescheid gibt es erst, wenn alle Planungen abgeschlossen sind.

Ab wann lohnt sich der Betrieb?

"Sobald wie möglich öffnen", forderte Konrad Rosenzweig (CSU), schränkte aber selbst ein. Welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, da setzt er auf das Vorbild großer Bäder. Er warnte davor, durch deutlich höheren Aufwand in diesem Jahr den finanziellen Spielraum für die Erneuerung einzuschränken. Vielleicht wäre es eine Alternative, das Bad nur als Liegefläche zu öffnen. Aufsperren sei ein Signal nach außen, dass man am Bad festhalte, war sich der Rat einig. Noch dazu, als Christin Kellner (FWW) und die designierte Vorsitzende des Schwimmbadfördervereins, Claudia Hohe, mehr Mithilfe seitens der Vereinsmitglieder zusagten. Immer unter dem Vorbehalt, dass die Auflagen nicht zu hoch sind. Hohe schlug deshalb vor, dass Becken leer zu lassen und nur das Flussbad zu öffnen. Ihrer Einschätzung nach rentiert sich der Badebetrieb nur, wenn bis spätestens Mitte Juli geöffnet werden kann.

Gerhard Kraus (BGS) fragte, wann der Wirt des Badcafés dessen Biergarten öffnen wolle? Derzeit beobachte er viele parkende Autos am Badgelände, etliche machten dort Picknick. "Ich finde es schade, dass der Biergarten zu ist." Trotzdem ist ihm das Vorantreiben der Sanierung wichtiger als eine alsbaldige Öffnung. Denn hier gehe es darum, die Einzigartigkeit des historischen Ambientes zu erhalten, auch wenn das Becken zeitgemäß sein müsse. "Wir müssen noch abwarten", fasste Günter Schürer (CSU) die Stimmung im Rat zusammen.