Was Wein und die Politik miteinander zu tun haben
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Hammelburg, Freitag, 08. April 2022
In der deutschen und europäischen Geschichte spielt auch der Wein und dessen Anbau eine besondere Rolle. Darüber sprach Reinhard Schaupp bei einer Veranstaltung der Europa Union. Er spannte einen...
In der deutschen und europäischen Geschichte spielt auch der Wein und dessen Anbau eine besondere Rolle. Darüber sprach Reinhard Schaupp bei einer Veranstaltung der Europa Union. Er spannte einen Bogen durch die Bonner Republik, erläuterte die Vorlieben der deutschen Kanzler und Bundespräsidenten, berichtete über Staatsbankette und politisch bedeutsame Weinanekdoten. Der erste Bundespräsident Theodor Heuss stand für das "Pathos der Nüchternheit", während im Gegensatz dazu Kanzler Konrad Adenauer eine gewisse vinophile Großmannssucht an den Tag legte, die auch auf den Menükarten des Kanzleramtes zum Ausdruck gebracht wurde. Den ausschweifendsten Staatsempfang in der Neuzeit, bei dem über 25.000 Flaschen Weltklasseweine serviert wurden, gab es laut Schaupp 1971 im iranischen Hochland, als der Schah 2500 Jahre persische Dynastie feierte.
Fränkische Weine werden erst seit den Wendejahren vermehrt bei Staatsempfängen serviert. Der Referent nannte unter anderem die wichtigsten Ereignisse in der neueren deutschen Weingeschichte, schilderte den Glykolskandal von 1984, der wiederum in der Folge das "deutsche Weinwunder" auslöste und erläuterte Weine mit großer Geschichte. Unter dem Titel "Deutsche Politik in sechs Flaschen" wurden sechs deutsche Weine vorgestellt, die sich regelmäßig auf den Menükarten des Bundespräsidialamtes und des Auswärtigen Amtes befanden und die auch Bezug zu Franken und Hammelburg haben. red