Was man in den Rauhnächten einst befolgten sollte
Autor: Jürgen Valentin
Großenhül, Montag, 23. Dezember 2019
Rund um die sogenannten zwölf Raunächte (zwischen Heiligabend und dem Dreikönigstag am 6. Januar) ranken sich Weissagungen, Bräuche und Rituale, die teilweise viele Jahrhunderte alt sind. Die meisten ...
Rund um die sogenannten zwölf Raunächte (zwischen Heiligabend und dem Dreikönigstag am 6. Januar) ranken sich Weissagungen, Bräuche und Rituale, die teilweise viele Jahrhunderte alt sind. Die meisten davon sind in einer Zeit entstanden, in der Naturphänomene nicht wissenschaftlich erschlossen waren und mangels elektrischer Versorgung die Dunkelheit nur schwer zu vertreiben war.
Nachfolgend einige vor allem in Oberfranken bekannte Bräuche, zusammengestellt von Adrian Roßner.
? An Heiligabend und Silvester gibt es "Zwölferlei" und "Neunerlei" (zwölf bzw. neun verschiedene Speisen).
? Die Reste des Heiligabend-Essens werden nicht weggeworfen, sondern in das Tischtuch gepackt und in der nächsten Nacht am "Soma-Eck" des Feldes in alle vier Himmelsrichtungen verstreut, damit die Winde im nächsten Jahr nicht die Ernte niederdrücken und damit zerstören. Lauscht man dabei in die Winde, verraten die Seelen der Verstorbenen einem die Zukunft (bekannt auch als "Windgeister füttern").
? Die Träume in den zwölf Nächten gehen in den entsprechenden Monaten in Erfüllung. Auch das Wetter in den nächsten Monaten kann in den Nächten vorhergesagt werden.
? Wirft man aus Versehen Nussschalen vor das Haus, aus denen ein Star nach einem Regenguss trinken könnte, bekommt man einen solchen im Auge.
? Beim Essen muss immer etwas für die Verstorbenen übriggelassen werden, sonst würden sie einen bestrafen.