Ich verstehe das "Bild" wie ein sprachliches, wie eine Metapher. Nur nicht im sprachlichen Sinn, sondern eben ein "Musikalisches Bild". In meinen Konzerten spiele ich in erster Linie eigene Kompositionen. Alles was ich erlebe und was sich im Guten wie im Schlechten intensiv anfühlt, wird bei mir häufig zu Musik. Das kann der Abschied von einem Menschen sein, die Geburt eines meiner Kinder, eine Erinnerung an einen Ort oder eine Reise ... Ich könnte hier lange fortführen. "Musikalische Bilder" ist ein sehr persönliches Programm.
Kann deine Musik auch meinem 84-jährigem Vater gefallen, der normalerweise keine Rockmusik hört?
Meine Konzertprogramme enthalten immer auch sehr energiegeladene neben andächtigen Teilen. Ich würde auf jeden Fall "ja" sagen; aber das hängt natürlich auch von deinem Vater und seinen Hörgewohnheiten ab. Ich freue mich, ihn kennenzulernen und für ihn zu musizieren.
Welches Instrument verwendest du, um den sehr unterschiedlichen Stilelementen klanglich gerecht zu werden?
Es ist sicherlich eine Herausforderung, ein ganzes Konzert nur auf einer Gitarre zu gestalten, und zwar so, dass die ein oder zwei Stunden für das Publikum interessant und berührend bleiben. Das ist ein Grund, warum ich auf fünf verschiedenen Gitarreninstrumenten spiele. Zwei der Instrumente sind Konzertgitarren, eine davon hat eine zusätzliche siebte Saite, wodurch ich in sehr tiefe Register komme. Dann gibt es drei Stahlsaiten-Instrumente: Eine wunderschöne Westerngitarre und eine Baritongitarre, die eine Quinte tiefer gestimmt ist. Highlight ist für viele Zuhörer eine Aliquotgitarre, ein Instrument mit vier zusätzlichen Basssaiten und zwölf Resonanzsaiten. Vor allem die Stahlsaiteninstrumente helfen bei stilistischen Sprüngen in nichtklassische Gefilde.
Woher nimmst du die Inspiration zu deinen Kompositionen?
Ich denke, dass vor allem Stile und Epochen mich inspirieren und nähren. Einen sehr großen Raum nimmt die sogenannte "Alte Musik" (Musik des 15. bis 17. Jahrhunderts) ein. Nicht selten spiele ich auch John Dowland oder Francesco da Milano im Konzert. Als Kind und Jugendlicher habe ich viel Rock gehört, zum Beispiel Deep Purple. Alle meine Mitmusiker, mit denen ich zusammenspiele, sind mir immer künstlerisch eine Hilfe. An erster Stelle möchte ich hier meine festen Partner Jochen Roß (Mandoline) und Matthias Hübner (Cello) nennen. Jochen hat mir mit seiner Mandoline folkoristische Aspekte näher gebracht. Die Liste der Kollegen und Freunde ist hier natürlich lang. Es gibt so viele tolle Musiker. Ganz generell kann ich sagen, dass alles, was mir gefällt, mich inspiriert und mir bei meinem Schaffen hilft. So kann ich eine Musik kreieren, wie sie mir gefällt und den Zuhörern hoffentlich auch.
Organisatorisches: Der Eintritt kostet 14 Euro, Jugendliche zahlen nichts, bitte trotzdem anmelden. Getränk und Picknick: bitte selbst mitbringen. Corona: 3G , Kontaktdaten bewahrt Elsa47 vier Wochen lang auf. Verbindliche Anmeldung: kontakt@elsa47.de, Telefon 09564 /4761. red