Was braucht das neue Stadtviertel?
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Dienstag, 22. November 2022
Bauen Im Projekt Treibhaus sollen ehemalige Gewächshäuser zu einem Wohnquartier umgewandelt werden. Was sagen die Münnerstädter dazu und wie geht es jetzt weiter?
Das Projekt "Treibhaus Münnerstadt - neues Wohnen in der Innenstadt" steht für ein zeitgemäßes Wohnquartier mit direkter Anbindung an die historische Altstadt. Doch wie stehen die Münnerstädter und Münnerstädterinnen zu dieser Idee? Sehr gut, glauben die Vertreter und die Projektverantwortlichen der Stadt, Bürgermeister Michael Kastl, Klimamanager Stefan Richter, Marketing-Fachmann Kilian Düring und Kulturmanager Nicolas Zenzen.
Diese Aussage treffen sie nach dem Aktionstag vom Samstag. Dort informierten sich rund 150 Menschen darüber, was aus dem unmittelbar an die Altstadt grenzenden Gelände einer ehemaligen Gärtnerei werden könnte. Die Besonderheit: Viele beteiligten sich auch an dem angebotenen Workshop und brachten ihre eigenen Ideen ein, wie ein solches Wohngebiet aussehen soll.
Wichtigstes Fazit: Die Idee, aus dem Gelände ein zukunftsfähiges Stadtviertel zu formen, stößt auf breite Zustimmung. Die Münnerstädter Künstlerin Mia Hochrein betonte auf Anfrage dieser Zeitung: "Die Stadt muss das machen". Für Mia Hochrein ist die Umwandlung der Gärtnereifläche in ein Wohngebiet der richtige Schritt in die Zukunft. Sie könne sich gut vorstellen, hier zu leben. Ein weiteres Fazit ist: Es gibt bei den Vorschlägen zahlreiche Gemeinsamkeiten. Ideen konnten sowohl zur baulichen Gestaltung gemacht werden, als auch zur Landschaftsplanung. Denn ein Teil des Geländes kann, weil im Überschwemmungsgebiet gelegen, nicht bebaut und soll deshalb als Freizeitgelände erschlossen werden.
Der Traum vom Badeteich
Dietmar Wohlfromm begrüßt das Treibhausprojekt, wünscht sich ein sozio-kulturelles Quartier. "Und es muss Wasser fließen", sagt der Münnerstädter. Ein im Areal verrohrter Bach sollte wieder offen sein. Ein Gewächshaus könnte als Pool dienen, "unser kleines Hallenbad", so seine Utopie. Mit diesen Vorstellungen steht der Münnerstädter nicht alleine, zeigte sich bei den Workshops. Der Wunsch nach dem Bachlauf kam immer wieder. Ein öffentlicher Badeteich sei in allen erarbeiteten Vorschlägen zu finden, betonen die Organisatoren des Aktionstages. Eine weitere Idee war, eines der im Überschwemmungsgebiet stehenden und damit eher nicht für eine Bebauung in Frage kommenden Gewächshäuser zu erhalten, um dort ein gemeinschaftliches Gartenprojekt für die Bevölkerung anzubieten.
Das bauliche Konzept der Workshop-Gruppen sah meist bis zu dreistöckige Mehrfamilienwohnungen vor, teilweise im Wechsel mit einem Bereich, der eher Reihenhauscharakter hatte, um auch Bedürfnisse junger Familien zu erfüllen. Eine Gruppe wünschte sich zudem gemeinsam nutzbare Büroräume.Photovoltaik und grüne Dächer waren immer dabei.