Was bewegt die Jugend heute?
Autor: red
Bad Staffelstein, Donnerstag, 20. November 2014
Jugendforum Erneut können junge Staffelsteiner über ihre Vorstellungen und Wünsche sprechen. Schon Fun-Arena und Skaterbahn wurden durch solche Impulse vorangetrieben.
von unserer Mitarbeiterin Lisa Kieslinger
Bad Staffelstein — Der Jugendbeauftragte und der Bürgermeister laden am Montag, 24. November, in die Cafeteria des Aqua-Riese-Bades zum Jugendforum ein. Doch was ist das eigentlich?
Der Tourismus in Bad Staffelstein nimmt zu. Die Angebote sind jedoch zum größten Teil auf das ältere Publikum ausgelegt. Das sieht auch Holger Then, Jugendbeauftragter der Stadt Bad Staffelstein, so. "Man könnte in diesem Bereich auch noch viel mehr für die jüngere Zielgruppe machen, beispielsweise für junge Erwachsene oder junge Familien", stellt Holger Then fest. Jugendtourismus nennt er das. Davon würden seiner Meinung nach nicht nur die Touristen und die Stadt profitieren. Auch die einheimischen Jugendlichen hätten etwas davon.
Seit Mai dieses Jahres sitzt Holger Then mit im Stadtrat in Bad Staffelstein.
Der Tradition nach bekomme immer der jüngste Stadtrat das Amt des Jugendbeauftragten nahegelegt. Der Betreffende wollte es jedoch nicht annehmen. Holger Then, zweitjüngstes Stadtratsmitglied, konnte sich hingegen für diese Aufgabe sofort erwärmen. "Ich bin vom Alter her nicht allzu weit weg, und eine Stimme für die Jugend fehlt einfach im Stadtrat", sagt er. Er selbst sieht sich als Vertreter der Stadt, an den sich Jugendliche wenden können. "Ich bin sozusagen ein Bindeglied zwischen Jugendlichen und Stadt. Irgendwie habe ich eine Verpflichtung ihnen gegenüber." Im letzten halben Jahr hat er als Jugendbeauftragter schon sechs Stadtratssitzungen mitgemacht. "In dieser Zeit habe ich gelernt, dass die Umsetzung von Entscheidungen ein langwieriger Prozess ist und nicht von heute auf morgen geschehen kann", berichtet Holger Then.
Auch dass der Stadtrat auf die meisten Dinge gar keinen Einfluss hat und nur für einen kleinen Teil zuständig ist, verwunderte ihn. "Man muss teilweise wirklich lange kämpfen, bis man etwas erreichen kann", stellt er fest.
Das Jugendforum ist eine Art Sprechstunde des Jugendbeauftragten. Seine Vorgänger hatten dafür immer feste Sprechzeiten im Rathaus. "Ich glaube, dass dieser förmliche Rahmen viele Jugendliche davon abgehalten hat, da hinzugehen und ihre Meinung zu äußern. Ich wollte den Rahmen interessanter gestalten und habe das Forum deswegen in die Cafeteria des Aqua Riese verlegt", erklärt Holger Then (24.November ab 17 Uhr).
Ziel des Jugendforums
Das Jugendforum soll als Kommunikationsmöglichkeit zwischen Jugendlichen, Eltern, Betreuern und der Stadt Bad Staffelstein dienen.
Wünsche und Kritik können direkt an Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) und den Jugendbeauftragten Holger Then herangetragen werden. "Der Bürgermeister und ich wollen wissen, was die Jugendlichen in Bad Staffelstein bewegt. Wenn wir genügend Informationen zusammenbekommen, können wir das ein oder andere gemeinsam erledigen", erklärt der Jugendbeauftragte.
Zudem sollen die Jugendlichen auch die Chance bekommen, ihren Vertreter im Stadtrat kennen zu lernen. "Ich will, dass sie wissen, auf wen sie mit ihren Problemen und Wünschen zugehen können und dass sie dabei ernst genommen werden", so Holger Then. In Zukunft soll es ein solches Jugendforum mindestens einmal im Jahr geben. Die Fun-Arena am Hallenbad und die Skaterbahn sind Projekte, die auf Initiative der Jugendlichen vorangetrieben wurden. "Das Projekt Skaterbahn wurde im Sommer angegangen.
Wir haben uns gemeinsam mit dem Stadtbaumeister an der
Skaterbahn getroffen, um Veränderungen und Verbesserungen zu diskutieren", erzählt er. Ohne die Meinung der Jugendlichen würden solche Projekte nicht vorangetrieben werden, meint Holger Then. "Solche Themen muss man im Stadtrat immer wieder anbringen, damit sich etwas tut." Im Jugendforum sollen die Jugendlichen sagen, was sie denken und was sie sich wünschen. "Manche Dinge kann die Stadt alleine nicht umsetzen, wie eine neue Eisdiele oder ein Kino. Aber vielleicht werden private Investoren darauf aufmerksam und erfüllen einen dieser Wünsche", so der Jugendbeauftragte.