Warum starb Theresa Stahl?
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Würzburg, Montag, 20. Sept. 2021
Fast auf den Tag genau ein Jahr lang war die Berufungsverhandlung im sogenannten Eisenheim-Prozess ausgesetzt. Heute wird sie fortgesetzt. Ziel des Gerichts ist es, endlich die Hintergründe des Todes ...
Fast auf den Tag genau ein Jahr lang war die Berufungsverhandlung im sogenannten Eisenheim-Prozess ausgesetzt. Heute wird sie fortgesetzt. Ziel des Gerichts ist es, endlich die Hintergründe des Todes von Theresa Stahl aufzuklären.
Auf der Anklagebank sitzen vier junge Männer, die für den Tod der 20-Jährigen verantwortlich sein sollen. Die junge Frau war im April 2017 zu Fuß auf dem Heimweg. Auf einer Verbindungsstraße bei Untereisenheim (Lkr. Würzburg) wurde sie von einem VW Golf erfasst und erlag später ihren Verletzungen. Am Steuer saß der damals 18-jährige Niclas H. mit rund drei Promille Alkohol im Blut. Im Oktober 2019 verurteilte das Amtsgericht Würzburg den Todesfahrer zu einer Geldstrafe von 5000 Euro wegen fahrlässigen Vollrauschs; auch seine drei Mitfahrer bekamen wegen unterlassener Hilfeleistung eine Geldstrafe. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein.
Angeklagte werden gehört
Während im September 2020 in zweiter Instanz vor dem Landgericht Würzburg verhandelt wurde, kam es zu einer überraschenden Wendung: Kurz nach Prozessbeginn wandte sich eine Zeugin an die Polizei, deren Aussage darauf hinwies, dass Niclas H., angestiftet von seinem Beifahrer Marius H., die Fußgängerin absichtlich überfahren haben soll. Plötzlich stand Mord im Raum. Gegen Niclas H. und Marius H. wurden Haftbefehle erlassen, inzwischen sind beide wieder auf freiem Fuß. Nachermittlungen wurden geführt. Da sich der Mordverdacht jedoch nicht erhärten ließ, entschied das Landgericht im März, den Fall nicht als Mordprozess fortzuführen.
Dennoch heißt es heute wieder: alles auf Anfang. Wegen der langen Unterbrechung werden zunächst erneut die Angeklagten gehört und Zeugen vernommen, die bereits vor Gericht ausgesagt haben.
Neue Zeugen