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Warum nur eine Zufahrt zum Berghaus Rhön gesperrt ist


Autor: Steffen Standke

Riedenberg, Samstag, 13. März 2021

Weil Gäste auch dieses Wochenende in Scharen in die Rhön strömten, entschieden Stadt Gersfeld, Polizei und Landkreis Fulda, Parkplätze zum Beispiel am Roten Moor oder auf der Wasserkuppe zu sperren. I...


Weil Gäste auch dieses Wochenende in Scharen in die Rhön strömten, entschieden Stadt Gersfeld, Polizei und Landkreis Fulda, Parkplätze zum Beispiel am Roten Moor oder auf der Wasserkuppe zu sperren. In der Bayerischen Rhön bleiben sie offen. Allerdings hat Riedenberg eine Zufahrt zum Berghaus Rhön dicht gemacht. Warum nur die?

Während die eine Zufahrt von der Staatsstraße 2289 bei Riedenberg zum Berghaus komplett zum Gebiet der Sinntal-Gemeinde gehört, beginnt die zweite bei Schildeck (Gemarkung Schondra), führt dann durch Gerodaer Beritt. Später teilt sich die Straße. Ein Teil führt zum Berghaus weiter; der andere zweigt rechts zum Würzburger Haus ab.

Riedenbergs Bürgermeister Roland Römmelt hat die erstgenannte Zufahrt, die Bergseestraße, schon vor Dreikönig teilweise sperren lassen. Auf der teils steilen Route war es zu Rutschpartien und Stauungen gekommen. Ein Ausweichen ist gerade im oberen Abschnitt schwer möglich. Mit Salz, um die Straße freizubekommen, will Römmelt eher nicht agieren. Wegen des Gewässerschutzes. Aus diesem Gebiet beziehen die Riedenberger ihr Trinkwasser.

Unterhalb des Areals mit Berghaus, Tintenfass-Bergsee und Jugendzeltplatz liegt ein größerer Parkplatz. Ab dort gilt die Sperrung. Besucher sollen hier ihre Autos abstellen und einige Hundert Meter nach oben laufen. So Römmelts Strategie.

Der Riedenberger Bürgermeister könnte auch die zweite, flachere Zufahrt von Schildeck her unterbinden. Doch die Riedenberger Gemarkung beginnt erst 250 Meter vor dem Berghaus Rhön; die Verkehrsverhältnisse sind unproblematischer - da macht das wenig Sinn.

Problematisch findet Römmelt aber, dass das Berghaus komplett zubleiben muss. So fehle die WC-Anlage.

Die über Gerodaer Gelände verlaufende Zufahrt zum Berghaus Rhön und Würzburger Haus zu sperren, stand für Gerodas Bürgermeister Alexander Schneider "bis jetzt nicht zur Debatte". Anders als Kollege Römmelt verfüge er nicht über einen großen Parkplatz nahe der Berghütten. Schneider fürchtet, dass sich das Parkproblem in die Ortschaften verlagere. So sei der Wanderparkplatz in Platz oft überlastet. Er fürchtet auch wildes Pinkeln in privaten Gärten.

Die Entscheidung auf hessischer Seite, viele Parkplätze einfach zu schließen, nennt der Gerodaer Bürgermeister "knallhart". Wie Roland Römmelt sieht er sie kritisch. "Ob man sich damit einen Gefallen tut, weiß ich nicht. Eine Sperrung macht es nicht besser. Die Leute kommen so oder so." Trotzdem behielt sich Schneider am Freitagnachmittag kurzfristig Sperrungen vor, sollte rund um Berghaus und Würzburger Haus Chaos ausbrechen. st