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Wanderer trotzen schlechtem Wetter


Autor: Dieter Gropp

Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 18. April 2017

Die "große Seherin" Sybilla Weis, deren Grab das bekannte Wanderziel Antonius-Kapelle auf dem Lauberberg ziert, soll im 13. Jahrhundert schon vorausgesehen ...
Andrea (mit Mikrofon) sowie Julia Leicht (5. v. l.) und Gerald Brehm (3. v. r.) ehrten die teilnehmerstärksten Wandervereine sowie die Höchstadter Teilnehmer. Foto: Dieter Gropp


Die "große Seherin" Sybilla Weis, deren Grab das bekannte Wanderziel Antonius-Kapelle auf dem Lauberberg ziert, soll im 13. Jahrhundert schon vorausgesehen haben, was wir heute erleben: "Es wird eine Zeit kommen, wo die Weibsleute wie Mannsbilder herumlaufen, Eisenungeheuer durch die Lande brausen, die Wagen ohne Zugtiere fahren und Riesenvögel mit den Menschen durch die Luft fliegen."
Es kam so, wie sie sagte und perfektioniert sich heute weit darüber hinaus. Inzwischen sind wir so weit, dass sinnvolle Pausen vom hochtechnisierten Alltagstrubel lebenswichtig werden. Vergnügen und Spaß an der Bewegung, ungezwungenes Treffen mit Freunden oder auch einfach mal allein die Natur genießen - das ist seit über 40 Jahren das Motto des Deutschen Volkssportverbandes (DVV). Im DVV sind die Wanderfreunde Höchstadt/Aisch seit Langem organisiert.
Jetzt riefen die Wanderfreunde zu einer Osterwanderung zum Lauberberg auf. Der Lau-berberg-Wanderweg wurde mit Unterstützung der Stadt Höchstadt und der LAG Aischgrund inzwischen als "Permanenter IVV (Internationaler Volkssportverband)-Wanderweg" ausgewiesen und ist weit über das Regionale hinaus als Antonius-Wanderweg bekannt. Kommentare über das Osterwetter 2017 sind nicht nötig: Wasser und Schneeflocken lähmten viele Initiativen. Die "30. Internationalen Wandertage in Frankens lebendiger Mitte" fanden am Ostersonntag und Ostermontag 2017 trotzdem statt, da die Ausschreibung sie ausdrücklich bei jedem Wetter ankündigte. Nicht nur der Veranstalter, die Wanderfreunde Höchstadt, sondern auch seine Helfer am Rande des Wanderwegs holten sich kalte Füße.
Nach dem Ablauf der Wanderzeit am Ostermontag von 6 bis 12 Uhr fand in der Aischtalhalle die Abschlussveranstaltung statt. Die fünf teilnehmer-stärksten Wandervereine wurden durch die Vorsitzende der Wanderfreunde, Andrea Leicht, und Bürgermeister Gerald Brehm (JL) geehrt und ausgezeichnet. Den ersten Platz belegte der Wanderverein Winkelhaid. Ihm folgten auf den Plätzen 2 bis 5 die Wandervereine Alte Veste Zirndorf, Heßdorf. Wachenroth und Hallerndorf.


Kein Konkurrenzdenken

Doch Wettbewerb und Konkurrenz kennt man beim Volkssport "Wandern" eigentlich nicht. Hier kann jeder so richtig Pause vom Alltag machen. Die gesunde Mischung aus Sport und Freude an der Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Seele. Spaß und Begeisterung, Natur und Geselligkeit werden großgeschrieben.
Von den vielen Vereinen, die es in Höchstadt gibt, nahmen lediglich der CSU-Ortsverband und der Verein der Freiwilligen Feuerwehr teil. Deren Vertreter, Alexander Schulz und Jürgen Völlner, konnten dafür in der Veranstaltung auch eine Anerkennung in Empfang nehmen. Es bleibt zu hoffen, so Andrea Leicht, dass diesem Vorbild weitere Vereine folgen. Die 40. Wandertage im kommenden Jahr wären dazu ein würdiger Anlass.
Dieter Gropp