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Wallenfelser pilgerten nach Marienweiher


Autor: Susanne Deuerling

Wallenfels, Dienstag, 08. Mai 2018

Susanne Deuerling Wallenfels — "Endlich sind wir kommen an" - so heißt es in einem alten Wallfahrtslied, das beim Ankommen im Wallfahrtsort Marienweiher oft gesungen wird. Und angekommen sind sie, die...


Susanne Deuerling

Wallenfels — "Endlich sind wir kommen an" - so heißt es in einem alten Wallfahrtslied, das beim Ankommen im Wallfahrtsort Marienweiher oft gesungen wird. Und angekommen sind sie, die Wallfahrer aus Wallenfels, die den beschwerlichen Weg über Berg und Tal auf sich genommen haben, um zum Gnadenbild der Mutter Gottes von Weiher zu pilgern.
Zahlreiche Männer und Frauen, Junge und Ältere, Neulinge und Erfahrene - sie alle starteten von der Stadtpfarrkirche St. Thomas aus den 24 Kilometer langen Weg, der nach einem beschwerlichen Aufstieg vom Flößerhaus in Richtung Haid nach Presseck und Reichenbach führt, den gefürchteten Grafengehaiger Berg überwindet und über Landstraßen, geschotterte Wege und durch Wald und Wiesen führt.
Beim zwischenzeitlichen Sammelpunkt in Grafengehaig gab es eine Stärkung in Form von Bratwürsten und Getränken, um dem Ziel Marienweiher immer näher zu kommen. Wallfahrtsführer war Franz Behrschmidt, und Kreuzträger Dominik Weiß trug das Wallfahrtsbild stolz voran, die musikalische Begleitung wurde vom Musikverein Wallenfels übernommen.


Strapazen schnell vergessen

Endlich sahen die Wallfahrer die Basilika von Marienweiher - sie waren bereits in Marktleugast angekommen. Nur noch wenige Kilometer trennten sie von ihrem Ziel, der Gnadenmutter von Weiher. Alle Strapazen waren vergessen, die Füße taten nicht mehr weh, und die sonnenverbrannten Gesichter leuchteten auf. Ein Franziskanerpater erwartete die Wallfahrer bereits am Ortseingang und gemeinsam ging es zur Basilika hinauf. Beichtgelegenheit und ein stilles Verweilen, der traditionelle Kreuzweg wurde zusammen mit den Wallfahrern aus Zeyern und Neukenroth gebetet unter Mitwirkung der drei Musikkapellen der Orte. Ein beeindruckender Kreuzweg an einem beeindruckenden Ort. Das Wallfahreramt um 18.30 Uhr bildete den Abschluss der Wallfahrt. Er wurde musikalisch von der "Eisenbahn-Singgruppe Frohsinn" aus Pressig begleitet.
Die Wallenfelser Wallfahrt nach Marienweiher hat eine lange Tradition. Im Pfarrarchiv wird erstmals im Jahre 1755 eine Wallfahrt mit Pfarrer Johann Gahn erwähnt. Und so ziehen sie auch heute noch nach dem Wallfahrersegen in der Stadtpfarrkirche St. Thomas durch Pater Jan Poja hinaus zur Gnadenmutter von Weiher. Bei jedem Wetter sind sie unterwegs, sei es strahlender Sonnenschein oder Regen, nichts hält die Wallfahrer von Wallenfels davon ab, zur Basilika von Marienweiher zu pilgern, zur "Maria von Weiher", um sich die ganze Fülle der Gnaden abzuholen und ihre Sorgen und Beschwerden vor dem Altar abzulegen.
Leider gibt es nur noch den Hinweg, weil am Sonntag zu wenig Wallfahrer den Weg nach Hause mitgegangen sind.