Wallenfels will beim Stadtwald-Umbau Vorreiter sein
Autor: Michael Wunder
Wallenfels, Dienstag, 20. November 2018
Der Stadtwald in Wallenfels soll vorbildlich bewirtschaftet werden, deshalb erstellte man einen neuen Wirtschaftsplan. Bürgermeister Jens Korn (CSU) verwies in der Stadtratssitzung in Neuengrün darauf...
Der Stadtwald in Wallenfels soll vorbildlich bewirtschaftet werden, deshalb erstellte man einen neuen Wirtschaftsplan. Bürgermeister Jens Korn (CSU) verwies in der Stadtratssitzung in Neuengrün darauf, dass man dazu alle 20 Jahre vom Gesetzgeber verpflichtet sei. "Wir wollen beim Waldumbau die Vorreiterrolle bewusst annehmen und dies durch qualifiziertes Personal durchführen lassen", meinte Korn. In den vergangenen Jahren zeigte sich der ehemalige Stadtkämmerer Josef Holzmann für die knapp 100 Hektar Stadtwald verantwortlich.
Der Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung (WBV), Hubertus Helm, sagte, dass man einen Gutachter beauftragt habe, einen neuen Wirtschaftsplan für den Stadtwald zu erarbeiten. Das Wichtigste dabei sei die Zustandserhebung, die Betreuung werde dann von der WBV übernommen.
Seit der letzten Erhebung vor 21 Jahren habe die Stadt rund sechs Hektar Wald verloren, lag man damals noch knapp über 100 Hektar, so liegt man jetzt knapp darunter. In der Regel gebe es gut entwickelte und mit Wasser versorgte Böden, welche für einen Mischwald auch eine solide Basis bildeten. Dennoch nehme der Klimawandel an Bedeutung zu. Die diesjährige Trockenheit stelle den von Fichten dominierten Frankenwald vor große Probleme. Die zunehmenden Wetterextreme wie Stürme oder Trockenheit mit anschließendem Käferbefall machten auch vor dem Stadtwald nicht halt.
Anhand von Grafiken zeigte er den Stadträten, dass der Zustand insbesondere in der dritten Altersklasse (40 bis 60 Jahre) recht fichtenlastig ist. 76 Prozent Nadelholz weisen ein hohes Betriebsrisiko auf. In den jüngeren Waldteilen ist der Laubholzanteil bereits deutlich höher.
Ein großes Problem stelle bei weiteren Baumarten der Wildverbiss dar, sagte der Forstexperte. An Zuwachs wurden im Stadtwald rund 7,7 Festmeter je Hektar berechnet.
Die Stadt Wallenfels wird sich am Mobilitätskonzept des Landkreises zur Verbesserung des Nahverkehrs beteiligen. Es soll jeder Ort, unabhängig von der Größe, bedient werden, sagte der Bürgermeister. Die jetzige Strategie sieht vor, dass auch die Schülerbeförderung in ein System integriert wird, was besonders für die Ortsteile konkrete Vorteile bringt. Aus einer Linie sollen zwei werden, die Kinder müssten dann nicht so bald aufstehen. Wichtig sei, dass Flexibilität gewahrt wird und die Unternehmen im Landkreis berücksichtigt werden.
Stadtrat Matthias Zeitler (CSU) befürchtete, dass sich der vorhandene Status quo verschlechtern könnte. Der Bürgermeister meinte, man könne nicht immer nur klagen, dass sich nichts tut. Wenn jetzt etwas gemacht werde, müsse man auch bereit sein, ein gewisses Risiko zu gehen. Stadtrat Stefan Schütz meinte, dass die Eckpunkte stehen und es nur Verbesserung geben kann. CSU-Fraktionssprecher Bernd Stöcker sah in dem Konzept eine einmalige Chance. Man müsse besonders für die Ortsteile froh sein, dass eine solche Möglichkeit geschaffen wird, sagte er. Der Stadtrat stimmte deshalb einstimmig zu, dass die Schülerbeförderung auch für die Grundschule zentral von Kronach ausgeschrieben wird.