Walfried Treuter freut sich auf den 90.
Autor: Manja von Nida
Rödental, Freitag, 07. Sept. 2018
Morgen, am Sonntag, wird Walfried Treuter 90 Jahre alt. Seinen Ehrentag möchte der gebürtige Einberger gerne mit seinen Weggefährten feiern, dort, wo er Jahrzehnte seine Freizeit verbrachte und sich w...
Morgen, am Sonntag, wird Walfried Treuter 90 Jahre alt. Seinen Ehrentag möchte der gebürtige Einberger gerne mit seinen Weggefährten feiern, dort, wo er Jahrzehnte seine Freizeit verbrachte und sich wohlfühlte: beim VfB Einberg! Ab 10 Uhr lädt das Geburtstagskind ins Sportheim ein und möchte seinen "Runden" mit allen zusammen feiern.
"90 Jahre zu werden, das geht ganz einfach: Man muss die Leute nur genug ärgern. Nein, das ist Spaß, aber ich war mir sicher, dass ich so alt werde", sagt Walfried Treuter verschmitzt. "Ich bin ja ein gebürtiger Einberger und bin das auch so lange geblieben, bis ich mit meiner Frau Magdalene hierher in die Curanum-Seniorenresidenz einzog."
Am 9. September 1928 wurde Walfried Treuter in Einberg geboren und wuchs mit drei Brüdern und einer Schwester auf. Dass der Jubilar diesen seltenen,
altdeutschen Vornamen trägt, hat er übrigens seiner Patin zu verdanken. "Die hat den Namen ausgesucht, das war früher so."
Die Eltern hatten eine Zeitlang die Gastwirtschaft "Weißer Hirsch" und später arbeitete der Vater im Annawerk. Walfried Treuter besuchte die Einberger Schule. "Das ist hier die älteste Schule. Damals mussten die Kinder alle hierherkommen. Später waren ich und meine Frau an meiner Schule über 25 Jahre bis zum Ruhestand das Hausmeisterehepaar." Als das Ehepaar Treuter in seine Rödentaler
Seniorenresidenz einzog, war der Jubilar freudig überrascht, ein ehemaliges Schulkind seiner Schule als Rezeptions-Empfangsdame anzutreffen.
Walfried Treuter wollte Kfz-Schlosser werden. Allerdings riss ihn der Krieg aus der Ausbildung heraus. Als 16-Jähriger musste er zum Arbeitsdienst nach Norddeutschland und kam in britische Kriegsgefangenschaft. "An meinem 17. Geburtstag, am 9. 9. 45, kam ich heim. Dann wollte ich weiterlernen, aber die Firma ,Schamberger & Co‘, wo ich anfing zu lernen, war im Bombenhagel gefallen. So arbeitete ich, wo es Arbeit gab." Bei einem Kollegen, der ein Fuhrgeschäft hatte, war er Fahrer und später dann Fern- und Busfahrer.