Waldpflege - jetzt erst recht
Autor: Rainer Lutz
LKR Coburg, Freitag, 17. Januar 2020
Gutes Holz bringt gutes Geld - auch in zurzeit schwierigen Zeiten für die Waldbauern, das zeigt das Ergebnis der Submission in diesem Jahr. Doch wenn künftige Generationen auch ernten sollen, muss jetzt gepflanzt werden.
Wer auf der Liste der Stämme, die zur Wertholzsubmission der Waldbauernvereinigung Coburger Land aufgelegt wurden, nach Fichten suchte, der suchte vergebens. Zu viele Fichten waren dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen, als dass auch noch gesundes Holz für die Submission geschlagen worden wäre. Doch, dass sich mit gutem Holz trotz allem noch Geld verdienen lässt, konnte WBV-Geschäftsführer Manfred Herter dennoch mit eindrucksvollen Zahlen belegen.
Mit 346,42 Festmetern wurden auf dem Lagerplatz in Unterwohlsbach zwar 78 Festmeter weniger aufgelegt als im Vorjahr. Trotz der ausgefallenen Fichte lag aber der Nadelholzanteil mit 85 Festmetern um fünf Festmeter höher als 2019. Kiefer, Douglasie, Lärche und Tanne, glichen die ausgefallene Fichte aus. "Sonst selten aufgelegte Baumarten waren die Strobe, Schwarzkiefer, Birnbaum und Feldahorn", zählte Herter die Exoten der Submission auf. Die Strobe ist dabei wohl eher unter dem Namen Weymouthskiefer bekannt. Immerhin erreichte der Durchschnittspreis beim Nadelholz auf der Submission 169 Euro. Der mittlere Preis beim Laubholz erreichte 354 Euro.
Geprägt war die Versteigerung in diesem Jahr von der Eiche. Mit 186 Festmetern stellte sie den größten Anteil an der aufgelegten Gesamtmenge. Mit 440 Euro je Festmeter im Durchschnittspreis war die Eiche ebenfalls Spitze - wenn sie auch den Vorjahreswert nicht erreichen konnte. Der lag bei 551 Euro.
Aber auch hier gab es Ausreisser. Die Braut, also der Stamm mit dem höchsten Gebot je Festmeter, war eine Eiche von Waldbesitzer Timo Schulz. 3,8 Meter lang brachte sie 1,82 Festmeter und bei 813 Euro je Festmeter stolze 1479,66 Euro Gesamtpreis. Wird als Braut der Stamm mit dem höchsten Preis pro Festmeter bezeichnet, so geht der Titel des Bräutigam an den Stamm, der den höchsten Gesamtpreis erzielte. Das war bei dieser Submission eine Eiche, die bei 628 Euro je Festmeter, dank ihrer Größe von 4,25 Festmetern einen Gesamterlös von 2669 Euro brachte. Aufgelegt hatte den Bräutigam Waldbesitzer Siegfried Büchner.
Esche und Erle leiden wie Eiche und Fichte unter Schädlingen. Sie zeigten sich aber wertstabil im Absatz auf der Submission und erreichten Durchschnittspreise von 163 beziehungsweise 120 Euro.
Dass Nadelholz auch in eher schwierigen Zeiten für die Waldwirtschaft noch immer Geld bringen kann, zeigte ein Spitzenerlös für einen Lärchenstamm von 469 Euro je Festmeter. Die Spitzenstämme bei Kiefer und Douglasie lagen mit 248 Euro je Festmeter gleich auf.
WBV Vorsitzender Wolfgang Schultheiß sah die Submission und ihre Ergebnisse als Anlass, Waldbesitzern Mut zu machen, in ihre Forsten zu investieren. "Wenn eure Vorfahren nicht so gut gewirtschaftet hätten in ihrem Wald, dann könntet ihr jetzt nicht so gut ernten. Das ist auch eine Verpflichtung gegenüber euren Enkeln und Urenkeln", sagte er.