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Wachenroths Kirche macht sich hübsch


Autor: Evi Seeger

, Freitag, 06. Oktober 2017

Neben dem schon bekannten Teppich schmückt die Wachenrother Kirche in diesem Jahr auch eine Monstranz, die in mühevoller Kleinarbeit mit Getreide verziert wurde.
"Herz Jesu und Herz Mariens" ist der Titel des Andachtbildes, das bis Allerheiligen in der Kirche zu besichtigen ist. Die siebenjährige Eva und die fünfjährige Lena wurden schon in die Tradition eingebunden  Fotos: Seeger


"Alles meinem Gott zu Ehren" beginnt ein schönes Kirchenlied, das der älteren Generation sicher noch geläufig ist. "Zur Ehre Gottes" ist auch auf dem Fuß der Monstranz zu lesen, die in den letzten Tagen Pfarrei-Angehörige in Wachenroth geschaffen haben. Gott zu Ehren haben sie viele Stunden gearbeitet, um die Pfarrkirche für das Erntedankfest schön zu gestalten. Anders als in vielen Pfarreien wird in Sankt Gertrud Erntedankfest erst an diesem Sonntag gefeiert. Den Gottesdienst um 10 Uhr hält Pater Gabriel Ramos Valiente mit seinem liturgischen Team an der Seite.
Neben dem traditionellen Erntedankteppich wird erstmals im Altarraum eine Monstranz aus Ähren und Getreide zu sehen sein. In mühevoller Kleinarbeit haben Dorothea Arnold und die Familie Wächtler - Annette, Ronald, Maria und Lorena - die Getreidekörner gelegt und festgeklebt. Die Unterlage hat Reinhard Dresel aus Holz gesägt. Schreinermeister Josef Wichert hat die Körner noch mit einem farblosen Lack überzogen. Sesam, Erbsen, Wacholderbeeren, Bockshornklee, Floh- und Leinsamen gaben dem fragilen Kunstwerk Struktur. Ein "Rosen-Kranz" aus Bohnen und Sterne aus Mandeln verschönern die Monstranz zusätzlich. Die Idee dazu sei schon im vergangenen Jahr entstanden, erzählt Dorothea Arnold.
Hans Kaiser - ein Wachenrother - habe in einer Kirche in der Oberpfalz eine solche Ähren-Monstranz fotografiert und das Bild mitgebracht. Man kann davon ausgehen, dass das ungewöhnliche Kunstwerk auch in der Wachenrother Kirche viele Fotografen anzieht.
Zusammen mit dem kunstvoll gelegten Teppich, für den das Team aus Wachenroth schon berühmt ist. Insgesamt vierzig Stunden haben Petra Wichert, Annette Wächtler, Werner Kaiser, Simone Martin und Kathrin Gogolok daran gearbeitet. Den Himmel haben die siebenjährige Eva Gogolok und ihre erst fünfjährige Schwester Lena gelegt, berichtet stolz deren Oma Petra. Der Kirchenpflegerin ist es wichtig, dass der Nachwuchs schon früh mit den Traditionen vertraut gemacht wird. "Die Jungen sollen das ja eines Tages weiterführen", sagt Wichert.
Für das farbenprächtige Andachtsbild wurden unter anderem Curcuma, Petersilie, Paprika, Zimt, Mehl, Kümmel, Zitronenwürze, Pfeffer, Oregano, Rosmarin, Basilikum und gefärbter Sand verwendet. Aufgrund der vielen Kräuter verströmt der Teppich auch einen intensiven Duft. Dargestellt ist in diesem Jahr das Bildnis "Herz Jesu und Herz Mariens". Parallel zur Verehrung des Herzens Jesu habe sich in der Kirche auch die Verehrung des Herzens Mariens entwickelt, heißt es im ausliegenden Text.
Zur Besichtigung ist die Kirche bis Allerheiligen täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet.