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VR-Bank Nummer eins in Oberfranken


Autor: Dominic Buckreus

Coburg, Montag, 02. Mai 2016

Der Vorstand der Volks- und Raiffeisenbank Coburg blickt auf ein rundum erfolgreiches Jahr 2015 zurück. Allerdings gibt es so manches, was Karlheinz Kipke u...


Der Vorstand der Volks- und Raiffeisenbank Coburg blickt auf ein rundum erfolgreiches Jahr 2015 zurück. Allerdings gibt es so manches, was Karlheinz Kipke und Wolfgang Gremmelmaier Sorgen für die Zukunft bereitet.
Zunächst aber das Erfreuliche: "Die Bürger in Coburg und Sonneberg vertrauen uns", sagte Kipke. Das schloss er daraus, dass seine Bank auch zum zehnten Mal in Folge Wachstum verzeichnete. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5,5 Prozent auf etwa 1,39 Milliarden Euro. "Damit sind wir aktuell die VR-Bank Nummer eins in Oberfranken", sagte er. Auch bei den außerbilanziellen Kunden ist die Bank mit einem Volumen von über 2,26 Milliarden Euro gut aufgestellt: "Unsere Berater sind ganz solide unterwegs."


EZB-Politik bringt Probleme

Über eine weitere "stetige Aufwärtsentwicklung" freute sich Gremmelmaier bei den Krediten, bei denen die Forderungen an die Kunden auf über 499 Millionen Euro gestiegen sind. Kritisch sah er hierbei allerdings die neuen Gesetze aus der "EZB-Politik", etwa die Wohnimmobilienkreditrichtlinie, aber vor allem die niedrigen Zinsen.
"Das niedrige Zinsniveau wird die Ertragslage auch in unserem Haus beeinflussen", sagte Kipke, und Gremmelmaier fügte hinzu: "Wir können nicht ausschließen, dass in Zukunft auch Privatkunden Negativzinsen bekommen werden."


Konten bleiben kostenfrei

"Momentan parken die Kunden ihr Geld nur kurzfristig, weil sie auf bald steigende Zinsen warten - aber das wird in den nächsten fünf Jahren nicht passieren", erklärte Gremmelmaier. Dennoch hätten die Kundeneinlagen einen Rekordwert von rund 1,13 Milliarden erreicht. Die Sorge vieler Kunden vor einer möglichen Kontogebühr wies er vorerst ab: "Unsere Konten bleiben nach wie vor kostenlos." Trotzdem könne er nicht ausschließen, dass die Bank in zwei oder drei Jahren dazu gezwungen ist.
Nach Ertragssteuern bleiben für die VR-Bank Coburg 2,3 Millionen Euro Gewinn. Wie in den vergangenen Jahren dürfen sich die rund 26 500 Mitglieder wieder über eine vierprozentige Dividende in Höhe von 1,2 Millionen freuen. Der Rest fließe in die Rücklagen.
Der Erfolg spiegelt sich auch außerhalb des finanziellen Spektrums wider. So landete die VR-Bank im Coburger Kundenspiegel in allen vier Kategorien auf dem ersten Platz. Besonders freute Gremmelmaier die positive Bewertung in der Beratungsqualität: "Das freut mich am meisten, weil die Kunden generell immer kritischer werden."


Das Ende der EC-Karte?

In Zukunft wollen die Vorstände vor allem den digitalen Bereich ausbauen: "Die Kunden kommen immer weniger in die Filialen, sondern machen ihre Bankgeschäfte vermehrt online", erklärte Kipke. Eine neue App für das Smartphone befindet sich aktuell noch in der Testphase. Mit einem Klick soll der Kunde künftig Geld vom Automaten abheben können und somit die EC-Karte überflüssig machen.
Für das kommende Jahr bleiben die Vorstände trotz der vielen Herausforderungen optimistisch. Dennoch betonten sie, dass sie künftig zu weiteren Sparkursen gezwungen sein könnten. Das Kundenverhalten, der demographische Wandel und nicht zuletzt die EZB-Politik seien hohe Belastungen. Übrigens sucht die VR-Bank Coburg noch Auszubildende. Von den zehn freien Plätzen für Bankkaufmänner konnten bisher nur vier besetzt werden. dob