Vorweihnachtliche Entdeckungsreise
Autor: Bettina Knauth
Seßlach, Donnerstag, 28. November 2019
Am ersten Adventswochenende stimmt in der Seßlacher Altstadt der Adventsmarkt mit viel Flair auf die Zeit bis Weihnachten ein. Besonders auf ihre Kosten kommen Kinder. Und karitativ eingestellte Marktbesucher können viel für ihre Mitmenschen tun.
Mit einigen Neuerungen wartet der Seßlacher Adventsmarkt am kommenden Wochenende auf. Wenn die Besucher am Samstag oder Sonntag durch eines der drei Tore die historische Altstadt betreten, werden sie an Tannenbäumen vorbeilaufen, die von den drei Kindertagesstätten im Stadtgebiet geschmückt wurden. "Jede Kita hat ein Tor übernommen, im nächsten Jahr wird dann getauscht", sagt Tourismuschefin Carolin Franz. Sie freut sich schon auf die kreativen Ideen der jungen Mitbürger. Überall auf dem Adventsmarkt werden die Gäste auf grüne Holz-Bäumchen treffen, die dank roter Stiefelchen das Laufen lernen. Auf diese Dekoration ist die Seßlacherin besonders stolz. "Das war eine Idee der Fotografin Angela Francisca Endress", berichtet sie. Nach dem Entwurf der Grafikerin Nicole Winter wurden rund 30 Exemplare von Möbel Wendler (Dietersdorf) gefertigt und vom Tourismusverein-Vorsitzenden Wilfried Steinert und seinem Sohn Michael bemalt.
Nun sollen sie unter anderem die Stände schmücken. "Sie passen gut zu unseren Ausstellern, von denen viele traditionell selbst gebastelte oder zubereitete Weihnachtsgeschenke anbieten", so Franz. Zu den Anbietern gehört neben der Wefa, "Ärzte ohne Grenzen" (Dr. Wolfgang Hasselkus/Dr. Hedwig Thomaka) und dem Inner Wheel Club Coburg-Obermain (in der Scheune des Pörtnerhofs) erstmals die Aktion "Hoffnungsstrahl" aus Kulmbach: Die vom ehemaligen Seßlacher Kaplan Pater Thomas Muttam gegründete Stiftung setzt sich für Kinder und Jugendliche mit Mehrfachbehinderungen oder Benachteiligungen in Muttams Heimat Indien sowie in Afrika ein. "Es wurde gesägt, geklebt, genäht, gestrickt und gebacken, um den Besuchern ein großes Angebot an verschiedensten Artikeln zu bieten", berichtet Stefanie Jahrsdörfer (Autenhausen), die "Hoffnungsstrahl" als Beisitzerin unterstützt. Wie alle Stände hat dieser am Samstag von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag von 12 bis 19 Uhr geöffnet.
Vom Zentrum am Maximiliansplatz werden sich die Buden in Flenderstraße, Marktplatz und einem Teil der Luitpoldstraße entlang erstrecken. Auch die inhabergeführten Geschäfte machen mit. Zu einem größeren Anziehungspunkt soll sich die Alte Schule entwickeln, wo sich nun dauerhaft das Tourismusbüro befindet. Hier können die Besucher seit 18. November alten Christbaumschmuck erwerben und an den "Baum der Nächstenliebe & Hoffnung" hängen. Einen "wunderschönen, kunterbunten Baum mit vielen Kugeln dran" - und damit viele Spenden wünscht sich Franz.
Im schönen Ambiente des Heimat- und Stadtmuseums findet sich auch die neue "Manufaktur des Weihnachtsmanns". In der Alten Schule findet auch das Kinderprogramm statt, zu dem das Seßlacher Kasperle (jeweils um 15.30 Uhr) und die Sprechstunde des Nikolauses (jeweils um 16.30 Uhr) gehören. Am Sonntag stellt die Rödentaler Brauchtumsforscherin Anneliese Hübner im Heimatmuseum um 14 Uhr ihr neues Buch vor.
Eingeläutet wird die Adventszeit am Samstag, 30. November, kurz nach 17 Uhr durch die Glocken der Seßlacher Johanneskirche. Kurz darauf wird erstmals Maximilian Neeb als Bürgermeister den Adventsmarkt offiziell eröffnen. Zu den Höhepunkten gehört am Samstag das Eröffnungskonzert in der Stadtpfarrkirche, in diesem Jahr gestaltet von den Autenhaus'ner Musikanten. Zu Beginn führen die Stadtpfarrer um 15.30 Uhr liturgisch in den Advent ein. Am Sonntag lädt um 11 Uhr das Bildungsinstitut für Musik und Musiktheater zu einer Matinee in den Kultursaal ein. Am Sonntagnachmittag sind um 13 Uhr erstmals die Jagdhornbläser auf der Bühne am Maximiliansplatz zu hören. Ab 15 Uhr wechseln sich stündlich die Blaskapelle Oberelldorf, der Heilgersdorfer Posaunenchor und die Stadtkapelle Seßlach mit ihren vorweihnachtlichen Weisen ab.
Die Frauen vom Inner-Wheel-Club Coburg-Obermain sind mit ihrem Stand am Samstag von 12 bis 18 Uhr und am Sonntag von 12 bis 17 Uhr in der Kulturscheune des Pörtnerhofs zu finden. Dort verkaufen sie selbst gebackene Plätzchen, Marmeladen, Chutneys, Liköre, Adventskränze, Keramik und allerlei Geschenke, die in die Vorweihnachtszeit passen. "Mit dem Erlös unterstützen wir Projekte für Frauen und Kinder in der Region", erläutert Präsidentin Gabriele Rickhaus. Finanzielle Unterstützung gab es zum Beispiel für den Kindergarten in Seßlach, für ein Jugendtreffen in Gemünda, für die BRK-Rettungshundestaffel Coburg, die Coburger Kulturtafel und die Arbeiterwohlfahrt Ebern. Weil der Ejott-Treffpunkt auf der Bertelsdorfer Höhe neue Computer brauchte, bekamen sie Hilfe von den Inner-Wheel-Frauen. Sie laden dazu ein, ihren Stand zu besuchen und möglichst viel zu kaufen - für den guten Zweck.
Übrigens: Frische Waffeln, Orangen- und Kinderpunsch kann man bei ihnen gleich am Verkaufsstand genießen. bek/ren