Druckartikel: Vorwärts oder rückwärts - egal

Vorwärts oder rückwärts - egal


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Sonntag, 08. Sept. 2019

Der Weltklasse-Stunt-Scooter Matt McKeen war auf der Herzogenauracher Halfpipe unterwegs.
Auf der Halfpipe geht richtig was mit dem Stunt-Scooter. Das wurde auf der Nutzung von Profis gezeigt und von Herzogenauracher Talenten nachgemacht. Foto: Richard Sänger


Die Alleskönner auf Rollen gaben sich im Rahmen der "AO Scooter Back to School Tour" wieder ein Stelldichein am Skatepark auf der Nutzung und zeigten halsbrecherische Sprünge.

Vor der Flugshow waren sie zu Gast im Fachgeschäft "X-World" an der Schütt, das von Marco Giehm, dem Vorsitzenden der Skate-Initiative Herzogenaurach, geführt wird. Unter den Gästen in Herzogenaurach war auch die Scooter-Stunt-Legende Matt McKeen aus Kalifornien.

Spektakuläre Sprünge

Die Weltklasse-Stunt-Scooter und vielversprechende Talente aus Deutschland und dem europäischen Ausland zeigten sehr zur Freude der jungen Herzogenauracher Scooter auf der Halfpipe im Norden der Stadt ihre halsbrecherischen Sprünge und Tricks. "Der Skatepark auf der Nutzung bietet viele Möglichkeiten und braucht sich vor den großen Anlagen in größeren Städten nicht zu verstecken", war von den Fahrern am Rande ihrer Vorführung zu hören, sie kämen deshalb immer wieder gern in die Aurachstadt.

Was waren das noch für Zeiten, als Jungs mit Tretrollern auf dem Gehsteig einher- und vorbeibrausten, denn den klassischen Tretroller gibt es bereits seit den frühen 1920er Jahren. Heute hat der Nachwuchs ganz andere Vorlieben.

Die Geräte heißen nicht mehr Tretroller, sondern Scooter. Während früher viele Kinder und Jugendliche mit dem Fahrrad zur Schule gefahren sind, sieht man heute immer mehr die Straßen entlang "rollen", und an den Schulen wurden extra Parkmöglichkeiten geschaffen.

Scooter sind zurzeit das Fortbewegungsmittel schlechthin für Schüler. Kein Wunder also, dass sich aus diesem einfachen Rollerfahren eine Trendsportart entwickelt hat. Besonders spektakulär geht das Ganze mit einem Stunt-Scooter. Das ist ein sehr stabiler Roller, mit dem man die tollsten Tricks machen kann. Ein gutes Modell kostet um die 200 bis 300 Euro. Es wiegt mehr als ein normaler Cityroller, weil ein Stunt-Scooter höheren Belastungen ausgesetzt ist und deshalb viel robuster sein muss.

Immer professioneller

Was einst in Hinterhöfen, Fußgängerzonen und wenig befahrenen Seitenstraßen begann, hat sich zu einem artistischen Sport entwickelt: das Manövrieren auf engstem Raum, das Springen auf hohe Gehsteige und von Anhöhen herab, sogar das Schlittern auf Bordsteinen und das millimetergenaue Abfahren von Geländern.

Die Kinder versuchen bereits die gleichen Tricks wie die Großen. Der Einstieg ist dabei einfacher als beispielsweise beim BMX-Sport, aus dem die Tricks stammen bzw. nachempfunden sind.

Die Stunt-Scooter sind richtige Sportgeräte, und was die absoluten Könner zeigen, ist beeindruckend. Es gibt viele Tricks wie den Tail Whip: Dabei lässt man das Deck (das Teil am Scooter, auf dem man steht) einmal oder mehrmals unter sich drehen. Wenn man die Bar, also den Lenker, drehen lässt, ist das ein Bar Spin. Und man kann eine 360-Grad-Drehung machen. All diese Tricks lassen sich auch kombinieren.

 

Mit den Kumpels

Die Profis machten mehrfache Salti, egal ob vorwärts oder rückwärts. Das nennt sich dann Back Flip oder Front Flip. "Wir finden das Stunt-Scootern gut, weil man immer etwas Neues lernen und die Tricks immer wieder neu kombinieren kann. Außerdem kann man es gemeinsam mit Freunden machen. Das macht noch mehr Spaß", erklärt Marco Giehm.

Trick oder Freestyle

Die Bezeichnung Stunt-Scooter wird hauptsächlich in Deutschland benutzt. In anderen Ländern ist der Stunt-Scooter auch als Trick-Scooter oder Freestyle-Scooter bekannt und wird überall kurz als Scooter bezeichnet.