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Vorsitzender gibt gutes Beispiel


Autor: Dieter Hübner

Trebgast, Dienstag, 03. Mai 2016

"Es war schon gewaltig, was wir im abgelaufenen Jahr investiert haben", begann Vorsitzender Matthias Falk seinen Rechenschaftsbericht bei der Hauptversammlu...
Die Geehrten des TSV Trebgast mit ihren Urkunden Foto: Dieter Hübner


"Es war schon gewaltig, was wir im abgelaufenen Jahr investiert haben", begann Vorsitzender Matthias Falk seinen Rechenschaftsbericht bei der Hauptversammlung des TSV Trebgast. Im Vordergrund stand die Renovierung der Toilettenanlagen, wobei vieles in Eigenleistung erbracht wurde. Auch im Kabinentrakt wurde das WC erneuert. Im Kassenhaus wurde ein Verkaufsraum eingerichtet, und durch das Abdichten des Daches eine feucht gewordene Wand trockengelegt. Der Kühlraum wurde neu gefliest und gestrichen, zusätzlich wurde eine neue Tür eingesetzt. Sehr aufwendig und zeitintensiv ist die Platzpflege. Die Bewässerung wurde mit kleineren Standregnern verbessert. Der Vorsitzende: "Mein Traum ist immer noch eine automatische Beregnungsanlage, denn es sind immer weniger bereit, mitzuhelfen."
Finanziert wurden alle Vorhaben vor allem durch den ganzjährigen Sportheimbetrieb, das Sportfest, den Ausschank am Marktplatz bei der Kirchweih, das wieder ins Leben gerufene Herbstfest. Matthias Falk dankte besonders Melanie Moos, die als Leiterin des Veranstaltungsausschusses alle Events plant und vorbereitet, und mit ihrem Team Sensationelles leiste. Auch für 2016 weist die "To-do-Liste" des Vorsitzenden viele zu erledigende Aktivitäten auf. Priorität hat dabei der Umbau der Duschen: Das Installieren von neuen Wasserleitungen, der Einbau neuer Pufferspeicher, neuer Duscharmaturen, Fliesen und Heizkörper muss im Zeitraum von Ende Mai bis Anfang Juli durchgeführt werden. Im Bereich des Kassenhauses hat sich das Erdreich so abgesenkt, dass Pflastersteine eingesunken und mittlerweile zu Stolperfallen geworden sind. In diesem Zusammenhang soll eine Natursteinmauer errichtet und mit Rollsplitt eine Terrasse angelegt werden. Am südlichen Ende des Sportplatzes ist als Ersatz für eine bisherige alte Blechgarage die Errichtung eines Unterstandes geplant.


Neuer Gehweg

Nach der Prüfung durch das Wasserwirtschaftsamt und der Genehmigung durch das Landratsamt kann das Kleinspielfeld zwischen der Turnhalle und dem Hauptfeld in den vorgesehen Ausmaßen angelegt werden. An einem Flutlichtmast wird die defekte Lampe testweise mit einem 1000 Watt-LED-Strahler bestückt. Um die Verschmutzung des Sportheims durch Fußballschuhe zu reduzieren, will der Vorsitzende einen neuen Gehweg zum Trainingsplatz anlegen. Mit der Ankündigung eines Arbeitseinsatzes am 7. Mai verband der Vorsitzende die Bitte um rege Beteiligung und Unterstützung. In seiner Feststellung "In den letzten Jahren war außer mir nur noch ein Fußballer dabei. Der Rest waren Mitglieder der Schützenabteilung. Das ist schon enttäuschend und extrem traurig", konnte man schon einige Kritik am Engagement der 448 Vereinsmitglieder heraushören. "Wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Aber nur wenn alle mithelfen, sind wir für die Zukunft gerüstet", appellierte Matthias Falk zum Schluss seines Berichtes.
Die dünne Personaldecke in der Spitze ist den Schützen nach dem Aufstieg in die Gauliga zum Verhängnis geworden. "Wir sind ganz schön unter die Räder gekommen", resümierte Schützenmeister Thomas Hahn bei der Hauptversammlung des TSV Trebgast. Anstatt drei waren in der zweithöchsten Liga im Gau vier Wertungsschützen notwendig. Und die standen aufgrund beruflicher Verhinderungen meistens nicht zur Verfügung. Die logische Folge: Die Sportschützen belegten den letzten Platz und schießen wieder in der Kreisklasse. Dort rechnen sie sich gute Chancen aus. Sorgen bereitet allerdings der Nachwuchs, um den es schlecht bestellt ist.
Gut aufgestellt ist die Karateabteilung. "Zehn vom Bayerischen Landessportverband lizenzierte Übungsleiter betreuen unsere 76 Mitglieder vorbildlich", konnte Dojo-Leiter Peter Kerrmann berichten. Die Graduierungen reichen vom 1. bis zum 4. Dan. Die Erwachsenen trainieren drei Mal, die Kinder zwei Mal pro Woche. Zusätzlich wird zwei Mal wöchentlich ein Tai Chi-Kurs angeboten.


Als Absteiger fest

"Wenn die Schützen unter die Räder gekommen sind, dann ist unsere Reservemannschaft überfahren worden", sagte Fußball-Abteilungsleiter Ingo Moos. Die Reserve ist im Vorjahr zwar nach 24 Siegen in 26 Spielen in die A-Klasse aufgestiegen. "Das war ein Supererfolg. Aber in der starken Bayreuther Gruppe haben wir kein Bein auf den Boden gebracht und stehen als Absteiger bereits fest." Trainer Jens Zenkner hat es schwer, jede Woche überhaupt eine Mannschaft aufzustellen. Es ist keine Seltenheit, dass 47- und selbst 49-jährige Spieler aushelfen müssen.
Das nachlassende Interesse am Fußballsport macht sich auch verstärkt bei den Jugendlichen bemerkbar und ist nicht nur ein Trebgaster Problem. Es wird immer schwieriger, eigene Mannschaften aufzustellen", weiß Ingo Moos. Deshalb musste die bisher mit Harsdorf bestehende Spielgemeinschaft um Lindau und Neudrossenfeld auf vier Vereine erweitert, und in der A- und B-Jugend nochmal mit Lanzendorf, Neuenmarkt und Wirsberg auf sogar sieben Vereine aufgestockt werden. "Unser Ziel muss es sein, diese Kinder und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren so zu betreuen, dass es ihnen bei uns Spaß macht und sie vielleicht dabeibleiben. Dazu sind in Trebgast aber mehr als die drei jetzt vorhandenen Betreuer notwendig", ist Ingo Moos realistisch und bittet hier um mehr Unterstützung.
Ingo Moos brachte, wie zuvor Matthias Falk, seinen Frust über die mangelhafte Mitarbeit der Mitglieder deutlich zum Ausdruck. "Genauso wie der Vorsitzende bin ich an der Grenze des Machbaren angelangt. Es ist ein Maß erreicht, wo es nicht mehr geht. Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht verbrennen", sandte er einen eindringlichen Appell an die Versammlung, sich mehr an der Vereinsarbeit zu beteiligen. "Wenn wir etwas mehr zusammenhelfen, ist mir um die Zukunft des Vereins nicht bange." Dieter Hübner