Ein schönes Weihnachtsfest gibt es nicht geschenkt - oft wird es mindestens für den Gastgeber zum Stresstest. Um dem zu entgehen, reichen schon ein paar Tipps.
stephan grossmann und Eckehard Kiesewetter Geschenke besorgen, Essen planen, Weihnachtsfeiern besuchen, Christbaum schmücken: Kurz vor dem Christfest steigt das Stresslevel in vielen Familien. Doch es geht anders. Hier ein paar Tipps und Gedanken, wie man diese Zeit gelassen und in freudiger Erwartung anders gestalten kann: 1. Wer zu viel erwartet, kann enttäuscht werden! Das Fest der Liebe soll es sein und einen besinnlichen Jahresausklang einläuten. In der Realität mischen sich oft Hektik und Anspannung hinein. Den Druck machen wir uns ganz alleine; dabei erwartet niemand Perfektion. Deshalb gilt: Mut zur Lücke und zu den eigenen Bedürfnissen: Schalten Sie einfach ab und gehen Sie in sich. Nutzen Sie die freien Tage für ein wärmendes Bad, ein gutes Buch oder einfach mal, um nichts zu tun. 2. Tapetenwechsel gegen das Weihnachtsfieber Jedes Jahr die Verwandtschaft im Wohnzimmer, immer wieder auf Großtantes Eckbank den Hintern wund sitzen? Das muss nicht sein. Wer kann, darf die Feiertage auch mal für eine Auszeit nutzen und den gestressten Daheimgebliebenen eine Karte aus dem Urlaub senden. 3. Fit halten, um den Festmarathon zu schaffen Winterspeck hat evolutionsbedingt sicher seine Daseinsberechtigung, in der Weihnachtszeit wird das erträgliche Maß an Pölsterchen mitunter aber deutlich überstrapaziert. Hier ein Plätzchen mehr, dort ein Glühwein und dann der Weihnachtsbraten. Gegen den Zuwachs rund um die Hüfte hilft Sport oder zumindest ausreichend Bewegung. Und: Dem Immunsystem schadet es auch nicht. 4. Genießen Sie den politikfreien Raum Geliebte Familienbande, man kennt sich, man mag sich. Solange, bis Politisches auf den Tisch kommt. So wichtig es ist, sich seine Gedanken über die Welt zu machen und sich auszutauschen - wer sich Ärger und Streit zu ersparen hofft, sollte sich vielleicht anderen Themen widmen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. 5. Fröhliches Miteinander statt Geschenke-Irrsinn Nachhaltigkeit, Klimawandel, Chancengleichheit - übermäßiger Konsum steht jetzt auf dem Prüfstand. Sich gegenseitig mit gemeinsamer Zeit statt mit allerlei Unnützem zu beschenken, verringert den Shopping-Stress und bringt uns einander wieder näher. Persönlicheres als seine Zeit kann ein Mensch nicht schenken. 6. Gut organisiert, ist schon halb stresslos Kochen, Kirche, Kinderchaos: Wir wollen an Weihnachten all unseren Lieben gerecht werden. Ohne Organisation wird das zum Stresstest. Es gilt, Prioritäten zu setzen. Trauen Sie sich, auch einmal Nein zu sagen. Effektive Planung hilft dabei. Wer kommt wann, wann essen wir wo? Hilfreich ist eine To-Do-Liste (mittlerweile gibt es dafür sogar diverse Apps). 7. Mal wieder in der Kirche vorbeischauen Bis auf den Kirchensteuerbescheid haben Sie mit religiösen Riten nicht mehr viel zu schaffen? Spätestens an Weihnachten lohnt sich mal wieder ein Blick in Gottes Häuser - und wenn es dazu dient, seiner Verwandtschaft für einen Moment zu entfliehen. 8. Von der Kunst eines mutigen Weihnachtsmenüs Stets Kartoffelsalat mit Wiener und die alljährliche Weihnachtsgans - die Balance zwischen Familientradition und überholtem Evergreen zu finden, ist nicht leicht. Erlaubt ist, was schmeckt und womöglich obendrein gesund ist. Weniger ist mehr - sonst verbringen wenige wegen allen ihre Feiertage hauptsächlich in der Küche. 9. Dem Ausgeschlafenen gehört das Fest Familienfrühstück, "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"-Marathon und Mitternachtsmesse - ein Festtag voller Termine ist schnell wieder rum, viel schneller als man bei all den Vorbereitungen denkt. Wie im Alltag gilt auch hier: Ausreichend schlafen beugt nicht nur körperlichem und seelischem Stress vor, sondern bringt auch die nötige Energie fürs Fest. 10. Zu viel Glühwein sorgt für Katerstimmung Zum Mittagsbraten ein Glas Wein, Eierlikör auf dem Pudding und ein Cocktail am Abend: Bei aller Ausgelassenheit sollten Sie den Alkoholgenuss nicht übertreiben. Denn der schlägt nicht nur aufs eigene Gemüt, sondern auch auf die Stimmung unter den Gästen. Nüchtern betrachtet, ist dies gerade im Familienverband keine gute Idee.