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Vorfreude aufs Freischießen


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Dienstag, 30. Juli 2019

Die Kronacher Schützengesellschaft informierte über einige Änderungen. Eine Baustelle sorgt für Stirnfalten.
Das Kronacher Freischießen findet heuer vom 8. bis 18. August statt. Foto: Archiv/Hamacher


Veronika Schadeck Der Streit wegen des Lärms während des Kronacher Freischießens hat sich gelegt. Jetzt gibt es aber eine andere Baustelle. Bei der Pressekonferenz am Montagabend erklärte Platzmeister Charly Wittig, dass die Eisenbahn-Baustelle zwischen der Nordbrücke und dem Kronacher Schützenplatz auch während des Kronacher Freischießens bestehen bleibt (der FT berichtete bereits). An den elf Festtagen werde es eine Einbahnstraßenregelung geben. Wer auf der B 85 von Kronach in Richtung Norden fahren will, muss deshalb zwischen dem 8. und 18. August den Umweg über Friesen in Kauf nehmen. Oder man muss die Parkplätze im Schützenhaus-Umfeld über Gehülz anfahren.

Die Bahn, so Wittig, habe einen engen Zeitplan. Im November müssen Schienen für drei Tage herausgenommen werden. Deshalb müsse die gesamte Bahnstrecke gesperrt werden. Dafür benötige man viel Vorplanung. Verzögerungen könne sich die Bahn nicht leisten.

Der Chef der Polizeiinspektion Kronach, Uwe Herrmann, betonte: "Wir haben wirklich alles versucht, die Straße für die Tage des Freischießens freizubekommen". Er wies darauf hin, dass zumindest die Fußgängerunterführung unter der Bahnstrecke durch ein Provisorium während der Festtage für die Besucher zugänglich gemacht wird. Deshalb gebe es auch eine Fußgängerampel. Wäre zu dieser dann noch eine Baustellenampel hinzugekommen, wäre es zu einem Verkehrschaos gekommen. "Wir haben jetzt die zweitbeste Lösung", so Wittig.

Zum ersten Mal leitete der neue Schützenmeister Jörg Schnitzler die Pressekonferenz. An seinen Ausführungen merkte man, dass die Schützengesellschaft Ärger wegen Lärms möglichst vermeiden will. Er wies anschließend auf die Öffnungszeiten hin. Demnach läuft unter der Woche der Festbetrieb bis 24 Uhr, der Bierausschank endet um 23.45 Uhr. Essen wird es für die abwandernden Festbesucher bis 0.15 Uhr geben. Um 0.30 Uhr soll der Platz leer sein. Zudem wird es wieder vier lange Nächte an den Freitagen und Samstagen geben, erklärte Schnitzler. Dann werden die Öffnungszeiten um eine Stunde verlängert.

Zudem kündigte Schnitzler eine Erhöhung des Bierpreises um 50 Cent auf 8.30 Euro an. Zum Vergleich: Ein Maß Bier kostet bei der Kulmbacher Bierwoche 8,70 Euro, beim Coburger Vogelschießen 8,60 Euro.

Schnitzler und auch Platzmeister Charly Wittig wollen in den nächsten Tagen bei den Anliegern des Freischießens persönlich vorbeikommen und um Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Festtage werben. "Wir haben vieles getan, um die Lärmemissionen zu begrenzen - aber ohne wird es nicht gehen", meinte Wittig. Es sei auch nicht alles vorhersehbar.

Er sprach davon, dass in diesem Jahr die Achterbahn "Wilde Maus" kommen wird, die laut Lärmgutachten keine klackenden Geräusche wie die Achterbahn aus dem Vorjahr haben soll. An die Festbesucher appellierte Schnitzler, sich im Vorfeld über Parkmöglichkeiten zu erkundigen.

Bus-Sonderlinie

Stefan Wicklein von der Stadt Kronach wies darauf hin, dass die Freischießen-Linie ausgebaut wird. So werde der Stadtbus um eine um 19 Uhr startende Sonderlinie ergänzt, die alle größeren Parkplätze anfahren wird. Rückfahrt sei unter der Woche um Mitternacht, in den langen Nächten um 23.30 und um 1 Uhr. Der Fahrpreis konnte von drei auf zwei Euro gesenkt werden. Im Parkhaus werde voraussichtlich zwischen 18 und 7 Uhr eine Gebühr von einem Euro verlangt.

Zusätzlicher Taxistand

Bezüglich der Behindertenparkplätze sprach Charly Wittig von zehn im nördlichen Bereich. Auch seien im südlichen Teil Parkplätze für Behinderte vorhanden. Er bat um Verständnis, dass dort leer erscheinende Stellplätze wegen der Einsatzkräfte nicht freigehalten werden können. Im Bereich der Nordbrücke soll wegen der Baustelle ein zusätzlicher Taxistand geschaffen werden.

"Der Freischießen-Express wird mit acht Linien zum bisherigen Preis fahren", erklärte Petra Weydmann von der OVF. Die Hin- und Rückfahrt koste vier Euro. Appelliert wurde an die Festbesucher, die Schilder "absolutes Halteverbot" und "Feuerwehrzufahrt freihalten" zu beachten. "Es wird abgeschleppt", kündigte Polizeichef Uwe Herrmann an.. Er appellierte zusätzlich auch an die Brauereien, darauf zu achten, dass ihre Bierkrüge zurückgegeben werden. Er hofft, dass es keine größeren Eskalationen gibt. Wie er mitteilte, erhalte die Kronacher Polizei während der Festtage Unterstützung von Einsatzzügen aus Coburg, Bamberg und Hof.

Abschließend wurden die Kronacher Bürger von der Schützengesellschaft noch gebeten, zum Schützenauszug und Kinderumzug ihre Häuser zu schmücken. Ein Dank ging im Voraus an alle Einsatz- und Rettungskräfte.