Vorerst nur die kleinste Lösung
Autor: Hans Kurz
Viereth, Donnerstag, 03. März 2016
Die Straße zwischen Viereth und Tütschengereuth wird nur mit minimal nötigem Aufwand repariert. An der B 26 durch Viereth wird es künftig keinen offiziellen Radweg mehr geben.
Zwei Straßenbaumaßnahmen beschäftigen den Gemeinderat von Viereth-Trunstadt schon seit geraumer Zeit: Schon mehrfach standen die Gemeindeverbindungsstraße (GVS) Viereth-Tütschengereuth und die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 26 in Viereth in dem Gremium zur Debatte. Nun wurde für beide Fälle die jeweils kleinste der Lösungen beschlossen, die Ingenieur Peter Bittel in mehreren Sitzungen und bei einem Ortstermin vorgestellt hatte.
Auf der Straße nach Tütschengereuth soll nach dem Willen der Räte der extrem marode, 600 Meterlange Mittelabschnitt nur auf einer Länge von gut 20 Metern komplett erneuert werden. Die sonstigen schadhaften Stellen und Schlaglöcher sollen nur mit Asphalt ausgebessert und die Bankette etwas standfester gemacht. Kostenpunkt: etwa 15 000 Euro.
"Damit wird nur der Gebrauchszustand mit angemessener Verkehrssicherheit und Befahrbarkeit gewährleistet", stellte Ingenieur Bittel klar. Es erfordere aber eine jährliche Überprüfung und bei Bedarf entsprechende Unterhaltsmaßnahmen. Eine Verbesserung werde damit nicht erreicht, so Bittel.
Das Problem der Straße - auf der nach einer neuen Verkehrszählung rund 500 Fahrzeuge pro Tag unterwegs sind - bleibt so, wie es der Ingenieur bereits bei einem Ortstermin Anfang März geschildert hatte: Eine Breite von 3,80 bis vier Meter sei unzureichend für den Begegnungsverkehr Pkw-Lkw. Unzureichend sei auch der Oberbau, eine teilweise nicht einmal mehr zehn Zentimeter dicke Asphaltschicht. Hauptproblem sei aber die fehlende Entwässerung, wodurch laufend die Bankette geschädigt würden.
Keine abgespeckte Variante
Bittels Vorschlag einer abgespeckten Ausbauvariante wurde verworfen: Das Abfräsen des vorhandenen Asphalts und seine Verwendung zur Verstärkung des Oberbaus, der dann mit einer neuen Asphaltschicht auf 50 Zentimeter käme, dazu eine Fahrbahnverbreiterung auf 4,50 Meter und ein Entwässerungskanal, würde auf rund 120 000 Euro kommen und, darüberhinaus wäre Grunderwerb notwendig. Nicht nur diese Kosten schreckten den Gemeinderat ab. Man will keine Tatsachen schaffen, bevor klar wird, welche Lösungen die Nachbargemeinde Bischberg rund um die derzeit gesperrte Durchfahrt Tütschengereuth anstrebt.
Durchgeführt werden soll die Instandsetzung erst dann, wenn die Ortsdurchfahrt in Tütschengereuth wieder frei ist.
Kein Problem mit dem Straßenzustand gibt es bei der B 26 in der Ortsdurchfahrt Viereth. Die Straße wird vom Staatlichen Bauamt im kommenden Jahr erneuert. Allerdings soll dann der farblich und mit einer Trennlinie markierte Radweg entlang der Straße wegfallen. Nach neuen Erkenntnissen aus der Verkehrssicherheit ist eine solche Führung des Radverkehrs nicht mehr gewollt. Eine Benutzungspflicht für solche Radwege gebe es nicht mehr.
Radler haben die Wahl
Die Gemeinde hatte deshalb zu entscheiden, ob sie den am Main entlang führenden Weg als Radweg herrichtet und ausweist oder einen kombinierten Rad- und Gehweg durch den Ort herrichtert. Letzteres wäre möglich, da die Verkehrsbehörede eine Herabstufung der Bundesstraße und eine verringerte Fahrbahnbreite in Aussicht gestellt hat.Mit Kosten wären beide Varianten verbunden, da auch ein etwa 250 Meter langes Teilstück des Wegs am Main für einen offiziellen Radweg noch asphaltiert werden müsste. Außerdem hat der Gemeinderat in einem früheren Beschluss ausdrücklich den Willen bekundet, dass Radfahrer durch den Ort geführt werden sollen, um ihnen das Einkaufen und Einkehren zu ermöglichen.
Nachdem sich auch für mögliche Querungshilfen auf der B 26 kein passender Platz fand, entschied sich der Gemeinderat nun für die einfachste Lösung: Radfahrern wird künftig freigestellt, ob sie am Main entlang fahren oder sich den Straßenraum mit dem Autoverkehr teilen wollen. Einen offiziellen Radweg wird es durch Viereth jedenfalls nicht mehr geben.