Von Tierschutz bis zur Rente
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Freitag, 05. Oktober 2018
Landtags-Direktkandidaten stellen sich den Fragen unserer Leser. Sie wollen Antworten auf illegale Einwanderung, die Finanzausstattung der bayerischen Kommunen und zur späteren Rente.
JOsef Hofbauer Wenngleich die Palette der Themen, zu denen sich die sieben Landtags-Kandidaten der FT-Podiumsdiskussion äußern konnten, breit gefächert war, bleiben Fragen unbeantwortet. Wir haben sie an die Vertreter der einzelnen Parteien weiter geleitet und wollen Ihnen, liebe Leser, nun die Antworten präsentieren. Die Fragen betreffen den Tierschutz, illegale Einwanderung, Förderprogramme für Kommunen und das Thema Rente.
1. Tierschutz
"Tierschutz wird bei uns groß geschrieben", erklärt Emmerich Huber (Die Grünen), der sich massiv gegen die industrielle und oft bestialische Massentierhaltung und für eine zuverlässige Finanzierung von Tierheimen einsetzen will. "Die eher islamkritische und antisemitische Forderung eines Verbots von Halal-Fleisch unterstütze ich nicht", so Huber.
Sebastian Körber (FDP) erklärt: Die Haltung, die Produktion und der Transport der Tiere müsse verbessert werden. Um selbstbestimmt und eigenverantwortlich Konsumentscheidungen treffen zu können, müsse eine hinreichende Transparenz über das Produkt selbst, aber auch etwaige Siegel gegeben sein. "Wenn Siegel verwendet werden, sollten Verbraucher sich über die Vergabekriterien für dieses Siegel informieren können", so Körber.
"Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt" unterstreicht Atila kel Karabag (SPD). Seine Partei habe daher ein Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzorganisationen eingebracht, um den Tierschutz zu stärken.
Die AfD stehe laut Dominik Pflaum für eine mitfühlende und würdevolle Behandlung der Tiere und eine Stärkung des Tierschutzes. Die AfD fordere, dass bei Tiertransporten der nächstgelegene Schlachthof angefahren werden muss und der Transport von Schlachttieren nur über kurze Distanzen innerhalb von Deutschland erlaubt ist.
2. Illegale Migration
"Wir müssen Fluchtursachen und Schlepperkriminalität bekämpfen" fordert Sebastian Körber (FDP) beim Thema "illegale Migration". Notwendig seien legale Möglichkeiten für Schutz und Zuwanderung, durch ein qualifiziertes Einwanderungsgesetz. Und: "Die geweckten Erwartungen auf Arbeit, Wohnung und Wohlstand in Deutschland sind falsch. Dauerhafter Aufenthalt ist für die meisten ausgeschlossen", betont Körber. Das Asylrecht sei kein Einwanderungsparagraf. "Wen wir dauerhaft bei uns behalten, das entscheiden wir", so Körber. Da müsse es klare Kriterien geben: Sprache, Verantwortung für den eigenen Lebensunterhalt und die Akzeptanz unserer Rechtsordnung. "Wer diese Kriterien nicht erfüllt, wird in Friedenszeiten in seine Heimat zurückgeschickt", so Körber.
Emmerich Huber (Grüne) unterstreicht: "Ich verwahre mich dagegen, Migration ständig negativ mit Begriffen wie illegal, Missbrauch, Massen-, Gefahr etc. zu besetzen. Die Migration, die hier gemeint ist, entspringt in aller Regel existentiellen Notlagen, die keiner hier am eigenen Leib erfahren möchte."