Von Schlössern und Kirchen
Autor: Manfred Welker
Herzogenaurach, Freitag, 02. Oktober 2015
Herzogenaurach — Die Ziele einer Bildungsfahrt der Herzogenauracher Stadtpfarrei waren Aschaffenburg und Seligenstadt. Organisator Josef Matzke hatte für die Pfarrfahrt ein interes...
Herzogenaurach — Die Ziele einer Bildungsfahrt der Herzogenauracher Stadtpfarrei waren Aschaffenburg und Seligenstadt. Organisator Josef Matzke hatte für die Pfarrfahrt ein interessantes Programm zusammengestellt. Die Bemühungen wurden mit einem komplett ausgebuchten Bus honoriert.
Dass die Stadt Aschaffenburg über Jahrhunderte zum Hochstift Mainz gehörte, kann auch heute noch am gesprochenen Dialekt erkannt werden. Erst nach der Säkularisation kam die Region um Aschaffenburg zu Bayern. An den Bauten der Stadt ist zu sehen, dass der jeweilige Mainzer Bischof als Reichserzkanzler in der Hierarchie der wichtigste Mann nach dem Deutschen Kaiser im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation war.
So entstand Schloss Johannisburg als Renaissanceschloss, in den Jahren von 1604 bis 1614 durch den Straßburger Baumeister Georg Riedinger errichtet, als Residenz für die Mainzer Kurfürsten.
Das Schloss war zum Ende des Zweiten Weltkriegs stark zerstört worden und wurde nach dem Wiederaufbau zum Teil als Gemäldegalerie mit Werken von Lucas Cranach genutzt. Der Mainzer Kardinal Albrecht von Hohenzollern hatte zahlreiche Aufträge an Lucas Cranach vergeben. Außerdem befindet sich eine Sammlung mit Korkmodellen antiker Gebäude im Schloss.
Ein weiterer Programmpunkt der Reise war Seligenstadt, das vor allem durch seine Basilika bekannt ist, deren ursprünglicher Bau durch Einhard, den Biografen Kaiser Karls des Großen, errichtet wurde. Einhard wurde auch in dieser Kirche bestattet.
Das Benediktinerkloster wurde in der Säkularisation aufgelöst und die Gebäude von den Großherzögen von Hessen übernommen. Der Initiative des letzten Abtes ist es zu verdanken, dass die Kirche für die Pfarrgemeinde geöffnet wurde.
Um die Kirche befindet sich ein großer Garten, der mit Broderie-Blumenrabatten gestaltet ist. Zahlreiche Obstsorten, vor allem Äpfel und Birnen, finden sich dort gepflanzt. Dazwischen lockern Gemüsesorten die Beete auf, die von Buchs eingefasst sind.
Zum Abendessen wurde in der Fränkischen Weingegend eingekehrt, bevor sich die Teilnehmer wieder auf den Heimweg machten.
Manfred Welker