Von der Großstadt in den Frankenwald
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Montag, 02. Juni 2014
Stockheim — Margot Grunow feierte im Familienkreis ihren 90. Geburtstag. Die in Berlin geborene Jubilarin ist 1980 in die Bergwerksgemeinde gekommen. Sie wollte aus der Großstadt heraus. Von mehreren Möglichkeiten in ganz Bayern fiel ihre Wahl auf Stockheim. Hier wurde ihr und ihrem damaligen Ehemann, der 1985 verstorben ist, ein Wohnhaus angeboten, das in Lage und Ausstattung ihren Wünschen entsprach, blickt sie zurück. "Da haben wir schnell zugegriffen, obwohl ich bis dahin gar nicht wusste, wo der Frankenwald war", sagt sie schmunzelnd und fügt hinzu, "als wir eingezogen sind, war das Grundstück noch nicht einmal richtig erschlossen."
Doch es hat ihr von Anfang an in dem beschaulichen Wohngebiet gut gefallen, noch dazu, weil sie nahe am Waldesrand wohnen kann. Das war ein Traum, der in Erfüllung ging. Sie konnte von der Millionenstadt Berlin in den grünen Frankenwald ziehen.
Es waren neun ereignisreiche Jahrzehnte.
Vom Zweiten Weltkrieg angefangen, wo sie den Einmarsch der Roten Armee und die Zerstörung der deutschen Hauptstadt erleben musste, bis hin zur Nachkriegszeit mit kaltem Krieg und Mauerbau 1961, als Frohnau von drei Seiten von seinen Nachbargemeinden abgeschnitten wurde.
Besonders stolz ist die Jubilarin, eine gelernte Chemisch-technische Assistentin auf ihren Sohn Peter Larsen, einen promovierten Musikwissenschaftler und Musikdramaturgen, der seit 2004 Dramaturg für Musiktheater, Tanztheater und Konzert am Theater in Trier ist. Aber auch ihre beiden Enkelkinder, Erik und Svenja, hat die Jubilarin in ihr Herz geschlossen.
Ihr Hobby ist immer noch das Lesen von klassischer Literatur. Gerne spielt sie auch eine Partie Schach.
Zum Ehrentag gratulierte im Namen der Gemeinde Stockheim Zweiter Bürgermeister Siegfried Weißerth, der auch die Glückwünsche des Landrats übermittelte. Für den Obst- und Gartenbauverein Stockheim gratulierten Willi Müller und Günter Hergenröder ihrem treuen Mitglied Margot Grunow. eh