Vom Steinbruch aus in die Höhe
Autor: Ralf Kestel
Frickendorf, Montag, 04. Mai 2015
Massenauflauf Das Oldtimertreffen und das 25. Firmenjubiläum der Familie Schoppel in unmittelbarer Nachbarschaft sorgte am Maifeiertag in Frickendorf für einen Rekordbesuch. Bürgermeister Hennemann lobt die innovative Ideen .
von unserem Redaktionsmitglied Ralf Kestel
Frickendorf — Mit 19 Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, jetzt steigt er noch weiter auf. Zumindest, wenn er eine seiner Hebebühnen besteigt. Von dort oben, in schwindelnder Höhe von bis zu 20 Metern, lassen sich neue Geschäftsfelder entdecken. Beim einstigen Dreher, der bei Kugelfischer in Ebern lernte, dreht sich längst nicht mehr alles um den Maschinenhandel, mit dem Roland Schoppel in einer Scheune des Eberner Stadtteiles vor 25 Jahren begann.
Das Jubiläum wurde am Maifeiertag mit vielen Gästen gefeiert. Zusammen mit dem Oldtimer-Treffen in unmittelbarer Nachbarschaft war Frickendorf für mehrere Stunden regelrecht "überfüllt" (siehe auch gesonderten Bericht unten).
Zunächst handelte er mit gebrauchten Maschinen aller Art, auch Bagger darunter. Dann kam die mechanische Fertigung von Dreh- und Frästeilen hinzu, die stetig ausgebaut und modernisiert wurde, bis hin zur CNC-Fertigungstechnik.
Der Expansionskurs führte auch zur Aussiedelung in einen Neubau am alten Steinbruch, der 2006 bezogen wurde.
Mehrere Erweiterungen
Auch dort folgten in den nächsten Jahren mehrere Erweiterungen, die zuletzt wegen eines umstrittenen Genehmigungsverfahrens sogar zu einer Beschwerde durch eine Stadtratsfraktion bei der Regierung von Unterfranken führte, was aber ohne jegliche Folgen blieb.
Eine neues Geschäftswelt entdeckte das Unternehmer-Ehepaar Roland und Michaela Schoppel, die mittlerweile von den Kindern Daniel und Lena unterstützt werden, mit dem Verleih von Hebebühnen, die unter anderem für den Rückschnitt von Ästen wie auch die Reinigung von Photovoltaikanlagen benötigt werden.
Einen "innovativen Ansatz" entdeckte darin Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) beim Rundgang auf dem Firmengelände. "Es gibt immer mehr Photovoltaikanlagen und deren Effizienz steigt, wenn sie staubfrei bleiben."
Überhaupt zähle die Firma Schoppel mittlerweile zu den "größeren Türmen im Stadtgebiet", womit er sicher den Gewerbesteuerzahler meinte.
Die Familie Schoppel habe eine leistungsfähige Firma aufgebaut, die breit aufgestellt sei. "Der Fahrzeugpark ist schon beeindruckend", fand Hennemann über die Firma des einstigen Arbeitskollegen, der mittlerweile nun selbst 30 Mitarbeiter, fünf Auszubildende darunter, beschäftigt. Aus eigener Erfahrung als Betriebsratsvorsitzender weiß Hennemann, dass für die CNC-Technologie große Investitionen notwendig sind. "Das sind teure Maschinen, da muss man sich um Aufträge kümmern, um diese teuren Anlagen auch auszulasten. Dazu bedurfte es unternehmerischen Mutes."
Positiv fand Hennemann, dass das Firmenjubiläum, bei dem jede Menge Baumaschinen und Nutzfahrzeuge ausgestellt und vorgeführt wurden, mit dem Oldtimertreffen kombiniert wurde. "Alt und Neu passen doch gut zusammen", urteilte das Stadtoberhaupt angesichts der Menschenmassen, die sich über die historische und denkmalgeschützte Brücke schoben.