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Vom Model zur Demenzexpertin


Autor: Redaktion

Bad Brückenau, Montag, 13. November 2017

Das Thema Demenz beschäftigt viele Menschen im Landkreis, denn immer mehr sind von der Krankheit betroffen. Am heutigen Dienstag um 13 Uhr laden das Kompete...
Sophie Rosentreter: Vom Model zur Demenzexpertin.  Foto: Katrin Schöning


Das Thema Demenz beschäftigt viele Menschen im Landkreis, denn immer mehr sind von der Krankheit betroffen. Am heutigen Dienstag um 13 Uhr laden das Kompetenz Netzwerk Demenz und die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz zu einem Netzwerktreffen in die Georgi-Kurhalle in Bad Brückenau ein. Sophie Rosentreter wird einen Vortrag halten. Mit Rosentreter haben die Veranstalter eine ungewöhnliche Referentin gefunden.
Sophie Rosentreter ist 41 Jahre alt und ihr Leben war früher ein gänzlich anderes: Sie war Model, schmiss die Schule, war Moderatorin für MTV und Außenreporterin bei "Big Brother" und Playmate für den Playboy.
Dann erkrankte ihre Oma an Demenz, Jahre später starb Oma Ilse als Pflegefall. Einen Tag nach der Beerdigung, so schreibt der Spiegel, kündigte sie ihren Job bei einer Produktionsfirma, im Dezember 2010 gründete sie "Ilses weite Welt". Aus der eigenen Betroffenheit heraus entstand die Idee, Filme zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind. Auf ihrer Webseite sagt Rosentreter, dass sie und ihre Familie bei der Pflege der Großmutter viele Fehler gemacht hätten. "Mit dem Wissen von heute hätten wir damals einiges anders gemacht. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse möchte ich durch meine Filme und mein Buch an andere Betroffene weitergeben", sagt sie.
2014 produziert Rosentreter mit ihrem Team im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg einen Aufklärungsfilm zur Schulung und Unterstützung von Pflegenden zuhause und im stationären Bereich.
Das Motto von Sophie Rosentreter: "Demenz mit Leichtigkeit begegnen. Wenn Sie einen demenzkranken Menschen betreuen, dann wissen Sie, wie kostbar die Augenblicke werden, in denen es gelingt, eine Tür aufzustoßen in die Welt desjenigen, der sich Schritt für Schritt aus der unsrigen verabschiedet."
Ihr Hauptziel ist es, die Kommunikation zwischen Demenzerkrankten und Pflegern zu verbessern.
Das schafft sie über Bilder und Filme sowie Spielzeuge, die sie in Altenheimen zeigt - und es schafft, dass bei den Betroffenen Gefühle und Erinnerungen geweckt werden. Und dadurch werden die Betroffenen oftmals auch wieder aktiv. sw